11 Tage, 700km, eine Botschaft: Kernwaffen müssen raus aus Europa!
So lautete der Slogan auf unserer Fahrradtour von Düsseldorf nach Basel. Mit rund 30 Studenten und jungen Ärzten von allen fünf Kontinenten sind wir aufgebrochen um die Menschen auf unserem Weg auf die ständige Bedrohung von Atomwaffen aufmerksam zu machen. Auf dem Weg veranstalteten wir einige Target X Aktionen in den Städten, an denen wir vorbeikamen und unter den misstrauischen Blicken des Militaers auch vor der Flugstation in Buechel, wo immer noch 20 amerikanische B61 Atomwaffen stationiert sind.
Eine große Gruppe wie diese, aus verschiedensten Kulturen, Religionen und Mentalitäten, erfordert viel Respekt und Offenheit. Es war eine große Herausforderung und doch wuchs die ganze Gruppe zu einer grossen Familie zusammen und kulturelle Unterschiede wurden mit Neugier erfragt.
Die Tage auf dem Weg vergingen schleppend, da wir im Schnitt 70km pro Tag auf dem Sattel bewaeltigen mussten und abends und morgens in einen Trott des Zelte auf-und abbauens kamen. Das Gefuehl, endlich das Ziel erreicht zu haben, war unbeschreiblich. Ich war erleichtert und traurig zugleich. Erleichtert, da unsere Gruppe unser Ziel erreicht hatte und wir die Tour zusammen vollbracht hatten. Trauer, da es nun vorbei ist und sich die Gruppe in der grossen Menge von Kongressteilnehmern aufgelöst hat.
Am Anfang der Tour konnte Alex Rosen 3 Viertel der Motivation fuer unsere Tour nennen:
1. Viertel – der politische Aspekt: wir wollen alle Menschen, die wir auf unserer Reise passieren, auf die Bedrohung von Atomwaffen aufmerksam machen.
2. Viertel – Networking: 30 Menschen aus 16 Ländern von allen 5 Kontinenten zusammen auf einer Reise sind eine fantastische Moeglichkeit, um Netzwerke zu staerken und neue Netzwerke zu schaffen, die fuer die weitere Friedensarbeit essentiel ist.
3. Viertel – Sport und Spass: Menschen mit demselben politischen Interesse auch „privat“ kennenzulernen.
Waehrend wir zu Beginn das letzte Viertel nicht benennen konnten, so waren wir uns am letzten Tag alle einig, dass das die persoenliche Weiterentwicklung von
jedem einzelnen von uns war. Auf der Tour gingen wir alle an unsere Grenzen, sei es aus Mangel an Hygiene, bei den Zeltuebernachtungen, Verkehrsregeln, oder wegen kultureller Missverstaendnisse zwischen den BANnies verschiedener Länder.
Es war ein unvergessliches Erlebnis und ich habe auf dieser kurzen und sehr intensiven Reise Freunde fuers Leben gefunden.
Alix Schou
Fotos auf flickr: http://www.flickr.com/photos/organize/?start_tab=one_set72157624765235118