Über 1.000 Medizinstudierende aus aller Welt trafen sich vom 1.-7. März 2019 für fünf Tage in einem kleinen beschaulichen Ort an der slowenischen Küste, um Ideen auszutauschen, zu diskutieren und sich gegenseitig zu inspirieren. Auf Grundlage eines „Memorandum of Understanding“ zwischen der IFMSA (International Federation of Medical Students’ Associations) und der IPPNW, das letztes Jahr unterzeichnet wurde, konnte ich die IPPNW diese Woche bei der Generalversammlung der IFMSA vertreten. Nach einer langen Busreise von Berlin nach Portoroz wurde ich herzlich von Hiba Ghandour emfpangen, der Ansprechperson für externe Zusammenarbeit.
Die Größe der Veranstaltung, die Komplexität der Organisationsstrukturen und das professionelle Auftreten war ziemlich beeindruckend. Doch sobald die inhaltliche Arbeit begann, legte sich meine leichte Unsicherheit schnell. Ich nahm an den Veranstaltungen des ständigen Ausschusses für Frieden und Menschenrechte teil und konnte mich dort schnell integrieren. Am zweiten Tag fragte mich das Organisationsteam, ob ich spontan für jemanden einspringen könnte. Ich nutzte die Chance, um das Medical Peace Work-Programm vorzustellen und diskutierte mit den etwa 30 Teilnehmer*innen anhand einer Fallstudie das Szenario eines terroristischen Atomwaffenangriffs auf Berlin. Einige der Studierenden hatten noch keinerlei Erfahrung in Katastrophenmanagement, aber auch für die, die schon in der Notfallmedizin gearbeitet haben, war die komplexe Situation einer nuklearen Explosion erschreckend.
Am vierten Tag hatte ich dann die Gelegenheit ausführlicher über Atomwaffen, die IPPNW und ICAN zu sprechen. Es nahmen wieder etwa 30-40 Studierende teil und mit viel Enthusiasmus erarbeiteten wir uns gemeinsam, wie man aus der humanitären Perspektive die gängigen Argumente für atomare Bewaffnung widerlegen kann. Am Ende machten die Studierenden selber Vorschläge, wie sie nukleare Abrüstung vorantreiben können und ich konnte ihnen direkt die nötigen Materialien an die Hand geben: „Wir müssen Druck auf unsere Regierungen ausüben, den Atomwaffenverbotsvertrag zu unterschreiben“ – „Wenn ihr nicht direkt eure nationalen Regierungen erreicht, versucht es auf der lokalen Ebene, nutzt ICAN’s Städteappell!“ „Wir müssen der Atomindustrie das Geld entziehen“ – „benutzt den „Don’t bank on the Bomb Report“ von ICAN!“ „Wenn wir die Atomwaffenstaaten dazu bringen wollen abzurüsten, müssten sie gemeinsam dem internationalen Vertrag beitreten“ – „Nun, genau dafür gibt es den Ächtungsvertrag!“.
Ich habe versucht in 1,5 Stunden die Geschichte der IPPNW und von ICAN kompakt und übersichtlich darzustellen. Während der folgenden Tage sprachen mich immer wieder Studierende an, um weitere Fragen zu stellen. Insgesamt war es eine wirklich gute Gelegenheit, um internationale Studierende, die vorher noch wenig von medizinischer Friedensarbeit oder Atomwaffen gehört hatten für das Thema zu begeistern. Und tatsächlich fiel mir am letzten Tag auf, dass viele die ICAN und Medical Peace Work-Sticker auf ihren Laptops, Namensschildern oder Notizbüchern geklebt hatten. Durch das Memorandum of Understanding und die aktive Teilnahme der IPPNW an dem Kongress, steht das Thema Atomwaffen nun wieder auf der Agenda einer der größten Studierendenvereinigungen der Welt.
Ich bin sehr glücklich über die bisherige Zusammenarbeit mit der IFMSA und hoffe, dass wir darauf aufbauen können: Kelvin, mein Co-Studierendensprecher aus Kenia und ich werden gemeinsam mit dem Team der IFMSA Anfang Juni ein Webinar geben. Wir arbeiten an einem Manual für zukünftige Workshops zum Thema „Atomare Abrüstung“ und auch an einem Policy-Document, das wir bei der nächsten Generalversammlung der IFMSA im August einreichen wollen.
Franca Brüggen ist Internationale Studierendensprecherin der IPPNW und Mitglied von ICAN Deutschland
LIebe Franca,
Ich freue mich sehr, dass es Dir gelungen ist, so viel Interesse bei Studierenden auf der Tagung von IFMSA für unser Atomwaffenthema, Atomwaffenverbotsvertrag und Medical Peacework zu gewinnen! Das sieht vielversprechend aus!
Ich sehe den ICAN -Stöädte -Appell als eine gute Möglichkeit, vor Ort wiede rmit einer konkreten Initiative zur Atomwaffenabschaffen aktiv zu werden. Es is teine Bewegung von unten.