18. Juni 2022
Lange wurde es geplant, mehrfach musste es verschoben werden – aber heute startete es endlich! Das ICAN Nuclear Ban Forum in der Aula der Wissenschaften in Wien! Kurz vor Beginn der ersten Vertragsstaatenkonferenz des Atomwaffenverbotsvertrages (AVV) kamen hier Hunderte ICANies, Vertreter*innen von Partnerorganisationen, Wissenschaftler*innen und andere Interessierte zusammen, um sich über Atomwaffen und die Möglichkeiten diese abzuschaffen auszutauschen und zu informieren.
Den Auftakt bildete ein spektakulärer Trailer über ICANs Arbeit und die Vorbereitung des Forums, der qualitativ auch in jedem Kino hätte laufen können. Es folgte ein Grußwort des österreichischen Außenministers Alexander Schallenberg, der sich in seinen Worten fast wie ein ICAN-Aktivist ausdrückte, vom AVV als die neue weltweite Norm sprach, dafür appellierte, dass im Ukraine-Krieg die rote Linie eines Atomwaffeneinsatzes auf keinen Fall überschritten werden dürfe und dass dies eine sehr reale und keine abstrakte Gefahr darstelle. Er endete mit einem Lob für ICANs Arbeit: „Wir brauchen Euch! Behaltet Euren Aktivismus aufrecht!“
Toghzan Kassenova aus Kasachstan stellte zum Einstieg in die Thematik das bewegende Schicksal eines kasachischen Lehrers und Atomwaffentestopfers und das seiner Familie vor. Sie stellte die Frage, die sich viele Überlebende dieser Tests in Kasachstan stellen und beantwortete sie selbst: „Warum haben Sie die Tests nicht in der Wüste durchgeführt? Wir waren wie Laborratten für sie.“
Nach dieser aufrührenden Einleitung folgten dann auf vier verschiedenen Bühnen eng getaktet multiple Panels, Workshops und Vorträge, die Besucher*innen und auch Online-Gäste interaktiv mit Fragen und Kommentaren begleiten konnten. Es referierten unter vielen anderen japanische Hibakusha (Überlebende von Atomwaffeneinsätzen) in dritter Generation über Nachhaltigkeit und Atomwaffen, es wurden die Hintergründe von Kolonialismus beleuchtet, die Atomwaffensituation im mittleren Osten analysiert, sowie über die nukleare Teilhabe in Europa und wie wir sie abschaffen können gesprochen. In einem abschließenden Panel diskutierten schließlich einige Referent*innen von Partnerorganisationen unter der Moderation von Beatrice Fihn (ICAN) über den Mythos der nuklearen Abschreckung.
Viele der Teilnehmer*innen trafen nach langer Pandemie-Pause zum ersten Mal wieder im echten Leben aufeinander und der Abend wurde dazu genutzt, ein „Ban better with“-Bier gemeinsam zu trinken, zu Livemusik zu tanzen oder den bewegenden Film „Vow from Hiroshima“ über die Hibakusha Setsuko Thurlow anzuschauen.
Es war ein gelungener Start in die Nuclear-Ban-Woche, die noch viel Spannendes bringen wird. Eins wurde klar: ICAN hat ein großartiges Event auf die Beine gestellt, von dem wir noch lange reden werden!
Lisann Drews ist IPPNW-Mitglied.
Habt eine gute Zeit und gleichzeitig ein unübersehbares Zeichen setzen. Es bleibt dabei: Wir als Zivilgesellschaft werden das Verbot von Atomwaffen durchsetzen, nicht die Politiker, schon gar nicht die politische Elite. In Deutschland machen wir das unter anderem in Büchel. Deshalb kommt vom 5. -10.7. nach Büchel, trotz aller Einschränkungen, die uns dort erwarten werden. Ein unübersehbares Zeichen setzen. Elu