Seit etwa 500 Jahren hat der Mensch die Erde massiv umgestaltet – in immer schnellerem Tempo, in immer größerem Ausmaß und mit immer schwerer wiegenden Folgen. Man hat dieses Geschehen auch „Globalisierung“ genannt – es beruht im Kern darauf, dass einige wenige sich gute Lebensbedingungen sichern, die nur deshalb zustande kommen, weil eine wachsende Zahl anderer Menschen in Not und Elend leben müssen. Dies gilt auch für die Ökologie: Der Zugang zu sauberen Wasser und zu sanitären Anlagen ist für die meisten von uns in Deutschland selbstverständlich – für die meisten anderen im Rest der Welt aber gerade nicht. Diese Menschen werden auch von den Folgen des Klimawandels besonders hart getroffen. Diese „imperiale Lebensweise“, zu deren Konsequenzen auch die Klimakatastrophe gehört, ist auf Dauer nicht hinnehmbar. Weiterlesen
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Migration und Gesundheitssicherheit: Kritische Perspektiven
Wie kann die weltweite Gesundheitsversorgung in Zeiten des Neoliberalismus gesichert werden? Welche Bedeutung spielt dabei Migration? Diese Themen wurden auf der diesjährigen Global Health Summer School behandelt, die vom 21. bis 27. Juli 2019 in Berlin stattfand. Ziel der Sommerakademie war es, die Teilnehmer*innen an komplexe Wechselwirkungen zwischen Globalisierung und Gesundheit heranzuführen. Der kritische Fokus lag auf dem Narrativ, das Migration als Bedrohung der Gesundheitssicherheit konstruiert. Organisiert wurde die Summer School von der IPPNW Deutschland und dem Institut für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité Berlin. Weiterlesen
Eine “Willkommenskultur” macht noch lange kein menschenwürdiges Aufenthaltsgesetz
“In den letzten Wochen war eine erstaunliche Entwicklung zu beobachten. Ich habe den Eindruck, dass das erste Mal in der deutschen Geschichte die Mehrheit der Bevölkerung ethisch die Politik überholt, man könnte sogar sagen, den Politikern die Politik diktiert,” sagte Shermin Langhoff, Intendantin des Maxim-Gorki-Theaters, zur Eröffnung der Global Health Conference „Globalisierung, Flüchtlinge und Gesundheit“ am 12. September 2015 in Berlin. Eine “Willkommenskultur” mache aber noch lange kein menschenwürdiges Aufenthaltsgesetz. Weiterlesen
Gesundheit als Wirtschaftsgut
Bei der vierten Global Health Summer School „From the Power of the Markets to the Health of the People“ vom 14.–20. September 2014 in Berlin ging es um die Privatisierung von Gesundheit, die marktgerechte Restrukturierung des Gesundheitssektors, die sich in einer „Medikalisierung“ des Lebens und einer Kommerzialisierung von Gesundheit äußert. Besorgniserregend ist dabei, dass durch die Entstehung einer regelrechten Industrie Gesundheit von einem öffentlichen Gut und Menschenrecht immer mehr zum Wirtschaftsgut wird. Und somit Profitinteressen an die Stelle einer sozialen Verantwortung rücken. Organisatoren der Summer School und der anschließenden Konferenz „Corporate Capture of Health – a Threat to Science and Democracy?“ waren die IPPNW und die Charité Universitätsmedizin Berlin. Weiterlesen