76 Jahre nach dem Überfall der deutschen Nazis auf Kreta am 20. Mai 1941 haben wir – Dr. Ingrid Seyfarth-Metzger (IPPNW) und Dr. Ingeborg Oster (VDÄÄ und IPPNW) – die Ortschaft Charakas auf Kreta besucht, in der während der Nazi-Besatzung zehn Menschen ermordet wurden. Wir hatten 2016 eine Spendenaktion für das Gesundheitszentrum Charakas ins Leben gerufen und sie in diesen historischen Zusammenhang gestellt. Außerdem sehen wir die Spendenaktion als solidarisches Projekt für die griechische Bevölkerung, die seit Jahren unter der Sparpolitik der Troika leidet und in der Flüchtlingskrise von der EU in Stich gelassen wird. In Kreta war der Widerstand gegen die deutsche Besatzung vehement. Weiterlesen
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Geschichtliche Kontinuitäten von Krise und Krieg: Von Brüning zu Schäuble
„Jetzt auf einmal wird in Europa Deutsch gesprochen.“
„Mir ist es im Grunde genommen auch egal, ob Herr Tsipras an das Programm
glaubt oder nicht glaubt.“
Volker Kauder, CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender im Deutschen Bundestag
Zwischen der großen Weltwirtschaftskrise ab 1929 und der globalen Rezession, die zu Beginn des 21. Jahrhunderts (ab 2007/2008) in aufeinanderfolgenden Schockwellen insbesondere die westlichen Industrienationen (inklusive Japan) erschüttert, lassen sich Parallelen identifizieren. Die Immobilienkrise in den USA und der Zusammenbruch der Investmentbank Lehman Brothers können als Symptome einer internationalen Überakkumulationskrise interpretiert werden. Eine schwere Rezession wurde durch die Stagnation in der EU abgelöst, die europaweit wirkte, und dann durch eine neue bedrohliche Krise des Finanzsektors, dessen Kollaps im Euro-Raum, gerade auch in Deutschland, nur durch massive Interventionen bis hin zur Verstaatlichung von Großbanken verhindert werden konnte – ein Tabubruch gegenüber den Dogmen der neoliberalen Meinungsführer, die nun aber solchen Maßnahmen keineswegs widersprachen. Weiterlesen
Solidarische Gesundheitsarbeit in Thessaloniki
„Why are we doing this?
Because we cannot live otherwise.
We cannot care only for ourselves.
Because we believe that another society can exist.“
Zwei Tage nach dem Referendum in Griechenland. Eine überraschend große Mehrheit hat „OXI“, „Nein“, zur Austerität gesagt. Ich habe Menschen in Thessaloniki getroffen, die sich zu einer feiernden Demonstration trafen, solche, die erschöpft waren nach einer harten Woche der Mobilisierung, die sich nicht entscheiden konnten welches Gefühl sie mir beschreiben sollten und solche, die zwar mit „OXI“ gestimmt haben, aber keine Feiern auf den Straßen etragen würden. Denn die soziale Krise nach sieben Jahren Wirtschaftskrise, nach fünf Jahren der Austeritätspolitik, hat weder der Regierungsantritt von SYRIZA im Februar spürbar gelindert, noch wird nach dem, in die Geschichte der EU eingehenden, Referendum schnell eine Erleichterung eintreten. Die nächsten Wochen und Monate werden politisch kompliziert, kräftezehrend und die Menschen in Griechenland werden weiter leiden. Weiterlesen
Gesundheit in Gefahr? Die Sparpolitik der EU
Was für Auswirkungen hat die Sparpolitik auf die Gesundheit der Menschen in Südeuropa? Und wer ist Schuld? Welche Interessen verfolgt die Troika und warum? Was kann getan werden, um die negativen Folgen der Sparpolitik für die Menschen zu stoppen?
Diese Fragen beschäftigten ca. 50 Menschen meist jüngeren Alters, die unsere mit dem Institut für Sozialmedizin gemeinsam vorbereitete Podiumsdiskussion „EU-Austerity Policy: Health at Risk?“ besuchten, die im Rahmen der IPPNW-Global Health Summer School stattfand. Weiterlesen