In diesen traurigen Tagen nach den Attentaten in Ankara, Beirut, über dem Sinai, in Jerusalem und in Paris gibt es auch Lichtblicke. Zumindest was die Abschaffung von Atomwaffen angeht. Die würden wir gerne mit Euch teilen:Wie ihr wisst, hat die IPPNW vor einigen Jahren die International Campaign to Abolish Nuclear Weapons (ICAN) gegründet. Diese Kampagne hat es mittlerweile geschafft, humanitäre Organisationen wie das IKRK, medizinische Organisationen wie den Weltärztebund und sogar Regierungen davon zu überzeugen, die humanitären Argumente gegen Atomwaffen zum zentralen Fokus des Abrüstungsprozesses zu machen. Nach drei erfolgreichen Staatskonferenzen in Norwegen, Mexiko und Österreich ist diese Forderung mittlerweile von einem Großteil der Regierungen weltweit übernommen worden. Die Tatsache, dass Atomwaffen die einzigen Massenvernichtungswaffen sind, die noch nicht durch einen Verbotsvertrag geächtet, bzw. verboten werden, wurde dabei besonders hervorgehoben. Weiterlesen
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Update aus Wien: Von Worten zu Taten
Gestern war der erste Tag der Staatenkonferenz hier in der Wiener Hofburg. Zur Erinnerung: Es geht um die Humanitären Folgen von Atomwaffen. Schon bei der Auftaktveranstaltung setzte der österreichische Außenminister Sebastian Kurz die Messlatte hoch („Wir können unsere Sicherheit nicht auf ewig unserem Glück überlassen“, „Es ist an der Zeit, von Wörtern zu Taten überzugehen“, „Wir müssen den Moment nutzen, Atomwaffen endlich abzuschaffen.“) Er hatte sich für diese Botschaft gewichtige Unterstützung geholt: Eine Rede des UN-Generalsekretärs Ban Ki Moon wurde verlesen, die eine ähnliche Stoßrichtung hatte, ebenso ein Grußwort von Papst Franziskus. Auch Peter Maurer, Präsident des Roten Kreuzes und Angela Kane, UN-Abrüstungsbeauftragte, riefen dazu auf, endlich von Worten zu Taten überzugehen. Besonders beeindruckend waren die persönlichen Erinnerungen von Setsuko Thurlow, einer Hibakusha aus Hiroshima. Weiterlesen
Den Stillstand überwinden: erste Eindrücke aus Wien
In Wien kommen ab dem 9. Dezember mehr als 150 Staaten zusammen, um über Möglichkeiten zu sprechen, den Stillstand in der internationalen atomaren Abrüstung zu beenden. Es wird immer öfter und immer lauter über einen internationalen Vertrag zur Ächtung von Atomwaffen gesprochen – nicht nur auf der Ebene der Zivilgesellschaft, sondern endlich auch auf der politischen Ebene. Und mittlerweile können sich auch die großen Atomwaffenstaaten dieser Diskussion nicht mehr entziehen. Die ersten von ihnen haben bereits ihre Teilnahme in Wien angekündigt. Wir sind gespannt, welche Rolle sie spielen werden. Weiterlesen
Inspiration für unser Engagement
Der IPPNW-Weltkongress 2014 ist gerade zu Ende gegangen. Auf einer feierlichen Abschlussveranstaltung dankte IPPNW-Ko-Präsident Vladimir Garkavenko den kasachischen OrganisatorInnen und der IPPNW-Geschäftsstelle in Boston für ihre unermüdliche Arbeit, die dieses wichtige Treffen überhaupt erst möglich gemacht hat. Vorausgegangen war eine bunte Multimedia-Show, die Schlaglichter auf die wichtigsten und inspirierendsten Projekte und Entwicklungen in unserer weltweiten Organisation warf: die großen Erfolge und noch größeren Pläne der „International Campaign to Abolish Nuclear Weapons“ (ICAN), das Rekrutierungs- und Informationsprogramm „Medical Peace Work“, die Aktivitäten gegen Uranbergbau, neue Sektionen wie in Costa Rica oder Kasachstan und Studierendenprojekte wie das finnisch-nigerianische Radioprojekt gegen Kleinwaffengewalt oder Pläne zur Besteigung des Kilimandscharo, um gegen Uranbergbau und Atomwaffen zu protestieren. Aber auch die IPPNW-Fahrradtouren in aller Welt, das Vorhaben, als bleibendes Vermächtnis ein IPPNW-Haus in Boston zu kaufen (Peace House) und die Aktivitäten der südasiatischen Sektionen zur Abschaffung aller Atomwaffen in ihrer Region wurden gewürdigt und gefeiert. Abschließend kamen noch einmal all die AktivistInnen auf die Bühne, die in den letzten zwei Jahren eine so große Rolle darin gespielt haben, unsere Organisation voranzubringen und unserem Ziel einer gesünderen, friedlicheren Welt näher zu kommen. Alles in allem also ein bewegendes und vor allem motivierendes Ende des Weltkongresses. Morgen geht es noch mit der gesamten Gruppe zum Atomwaffentestgelände von Semipalatinsk, das 1991 von Kasachstan geschlossen wurde, nachdem die Sowjetunion dort mehr als 450 Atomwaffen detoniert hatte. Mehr davon morgen …
Dr. Alex Rosen ist stellvertretender Vorsitzender der deutschen Sektion der IPPNW.