Menschenrechte in der Türkei: Dialog mit der deutschen Botschaft

Die Reisegruppe beim ÖHD (den Juristen für die Freiheit) in Diyarbakir

Die Reisegruppe beim ÖHD (den Juristen für die Freiheit) in Diyarbakir, März 2023

Eine Gruppe von Menschenrechtsaktivist*innen auf Initiative der IPPNW war im März 2023 14 Tage um das Newrozfest herum im Südosten der Türkei und hat in dieser Zeit mit einer ganzen Reihe verschiedener Organisationen gesprochen.

Aufgrund dieser Gespräche baten wir in der deutsche Botschaft in Ankara, sich bei der türkischen Regierung dafür einzusetzen, dass

1. bei den für Mai angesetzten Wahlen eine unabhängige Wahlbeobachtung durchgeführt wird. Dass die Wahlen demokratisch ablaufen, eine Wahlfälschung ausgeschlossen werden kann und das Wahlergebnis von allen Parteien anerkannt wird.

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Individuelle und kollektive Traumata – wie gehen Aktivist*innen der Zivilgesellschaft damit um?

Zu Besuch beim Bürgermeister von Dersim

Auf den verschiedenen Stationen unserer diesjährigen Reise und den Besuchen bei Gruppen der aktiven Zivilgesellschaft trafen wir immer wieder auf Menschen, die an den Folgen der seit vielen Jahren bestehenden Gewalt und Repression leiden. Nun waren wir zwei Jahre nicht hier und erleben eine deutliche Vertiefung der traumatischen Wunden, besonders bei den Aktiven. Weiterlesen

Niemand will in einer Diktatur leben

Flaggen am Taksim in Istanbul, 2013. Foto: David/CC BY-NC-ND 2.0

Flaggen am Taksim in Istanbul, 2013. Foto: David/CC BY-NC-ND 2.0

Gespräch mit Öztürk Türkdogan, dem Vorsitzenden des Menschenrechtsvereins in Ankara am 23. April 2021

Vor wenigen Tagen hat Öztürk Türkdogan eine Razzia in seinem Haus erlebt und wartet auf die Anklageerhebung der Staatsanwaltschaft. Die Lage für Oppositionelle und der Menschenrechtler in der Türkei sei bedrohlich. Vor 20 Jahren habe man sie ermordet, heute überziehe man sie mit Gerichtsverfahren und stecke sie ins Gefängnis. Weiterlesen

Pandemie der Ungleichheit in der Türkei

Egitim Sen (Symbolbild). Original: son tilki / CC BY-NC 2.0

Egitim Sen (Symbolbild). Original: son tilki / CC BY-NC 2.0

Onlinebesuch bei der Bildungsgewerkschaft Eğitim Sen,
Diyarbakir, 10. April 2021

Vor unserem Treffen berichtet Christa Blum von der drohenden Abschiebung von Nazdar Ecevit aus Deutschland in die Türkei. Ecevit saß als HDP-Mitglied fünf Jahre im türkischen Gefängnis, bevor sie vor fünf Jahren in Deutschland Schutz suchte. Grund für die Abschiebung scheint schlicht, dass deutsche Behörden ihr keinen Glauben schenkten. Zur Verhinderung sind Petitionen und Proteste dringend erforderlich.

Von den 22 verhafteten Aktivistinnen nach der Razzia im Frauenverein „Rosa“ berichtet Serra, befänden sich zehn Frauen noch in U-Haft. Die Staatsanwaltschaft habe eine verlängerte U-Haft gefordert. Die anderen seien unter der Auflage entlassen worden, sich wöchentlich auf der Polizeiwache zu melden. Weiterlesen