Sechs Jahre nach Beginn der Atomkatastrophe von Fukushima leben die Menschen in Japan weiterhin mit den Folgen. Die havarierten Atomreaktoren des AKW Fukushima Dai-ichi sind weiterhin nicht unter Kontrolle. Im inneren der Reaktorkerne wurden kürzlich so hohe Strahlenwerte gemessen, dass ein Mensch nach wenigen Minuten sterben würde. Auch Roboter können in den hoch verstrahlten Reaktoren nicht arbeiten. Die Bergung der geschmolzenen Brennstäbe wird, ähnlich wie in Tschernobyl, vermutlich für viele Jahrzehnte nicht möglich sein, sodass die maroden Kraftwerksgebäude bei zukünftigen Naturkatastrophen wie Erdbeben, Tsunamis oder Stürmen eine hohe Gefahr für die gesamte Region darstellen. Weiterlesen
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Atomenergie-Kolonialismus
Der buddhistische Priester Tetsuen Nakajima ist einer der bekanntesten Anti-AKW-Aktivisten in Japan. Schon 1995 warnte er in dem Dokumentarfilm „Nuclear Ginza“ vor den Gefahren der Atomtechnologie. Als trotzdem 15 AKWs in seiner Präfektur Fukui an der sogenannten „Japanischen See“ in Betrieb genommen wurden, protestierte er mit einem wochenlangen Hungerstreik in Tokyo. Auch vor der Wiederinbetriebnahme des Nuclearreaktors in Oi mobilisierte der buddhistische Geistliche, leitender Priester des Myotsuji-Tempels in der Präfektur Fukui nördlich von Kyoto, die Bürger zu einem verschärften Protest, sammelte Unterschriften für Petitionen und organisierte gemeinsame Events mit den führenden Vertretern anderer religiöser Gruppen und NGOs. Weiterlesen
Die Bevölkerung schützen
Das Symposium über die gesundheitlichen Herausforderungen der atomaren Katastrophe von Fukushima in Tokio war gut besucht. Circa 150 Zuhörer waren in die Bibliothek im Hibiya Park gekommen, um von Ärzten, Politikern und Vertretern von Nicht-Regierungsorganisationen zu hören, wie die Bevölkerung der kontaminierten Gebiete geschützt werden kann.
Mitglieder von mehreren IPPNW-Sektionen, die die Veranstaltung mitfinanziert hatten, wollten vor allem wissen, welche Hilfe international sinnvoll ist. Weiterlesen
Atomkraft ist ein Verbrechen an den nachfolgenden Generationen
1960 gab es die ersten Ostermärsche der Atomwaffengegner in Deutschland, jedes Jahr wurden es mehr. Zusammen mit einigen Freunden habe ich vor genau 50 Jahren, Ostern 1962, einen 25-km-Marsch von meiner Heimatstadt Hanau nach Frankfurt organisiert. Die Ostermarsch-Idee kam aus England, wo seit 1958 die berühmten Aldermaston-Märsche stattfanden, von der Atomwaffenfabrik Aldermaston über 83 km nach London, organisiert von der CND = Campaign for Nuclear Disarmament = Kampagne für nukleare Abrüstung.
Nach dem Ende des Kalten Krieges, in dem West und Ost sich unablässig die atomare Vernichtung angedroht hatten, verschwand die Gefahr durch Atombomben leider nicht. Gesetzwidrig lagern in Deutschland, auf dem Fliegerhorst Büchel in der Eifel, noch immer 20 Atombomben des Typs B 61, von denen jede eine Sprengkraft von 340 Kilotonnen TNT hat, das ist das 27-Fache der Hiroshimabombe. Weiterlesen