Vernichtung der Rechtsstaatlichkeit

Graffiti in Diyarbakir

Unser Gespräch mit der Anwaltskammer Diyarbakir am 23.03.2021

Newroz 2021 in Diyarbakir: Serra berichtet, dass trotz Corona viele Menschen auf den zentralen Newrozplatz gekommen sind und die Stimmung gelassen und fröhlich war. Die Polizei habe sich weitgehend zurückgehalten. Die vielen Menschen hätten ein deutliches, friedliches Zeichen gesetzt gegen den Verbotsantrag für die HDP, gegen den Ausstieg aus der Istanbul-Konvention und die immer weiter zunehmende Repression gegen die kurdische Zivilgesellschaft.

Emrullah Cin: Wir freuen uns sehr, dass sich Herr Cin unserem virtuellen Besuch angeschlossen hat. Er war der Ko-Bürgermeister von Viransehir, den wir oft besucht und von dessen Arbeit für seine Stadt wir sehr beeindruckt waren. Nach Gefängnis, Wiederwahl, Absetzung und erneuter Anklage lebt er jetzt in Deutschland. Weiterlesen

Abschied von der Türkei

Bei der IHD in Ankara

Bei der IHD in Ankara. Foto © IPPNW

Die Reisegruppe ist am Wochenende wieder sicher in Deutschland angekommen. Unsere Gedanken sind bei den Menschen, die wir zurück gelassen, die wir mit unserem Besuch möglicherweise zusätzlich in Gefahr gebracht haben. Am Tag vor dem Newroz-Fest wurden der Präsident der Ärztekammer Diyarbakir und zwei leitende Mitglieder der Gesundheitsgewerkschaft SES verhaftet. Sie sind zwar wieder auf freiem Fuß, sehen sich aber mit einer weiteren Anklage und langwierigen Gerichtsverhandlung konfrontiert.

Wir hatten noch interessante Gespräche in Diyarbakir und Ankara vor unserer Abreise. Besonders das Treffen mit Serra, einer Empfehlung von Herrn Schmalstieg, war eine große Bereicherung. Sie lebt mit ihrer Familie seit 2006 in Diyarbakir, war als Mitglied der HDP im Stadtparlament bis zu ihrer Entlassung im Rahmen der Zwangsverwaltung. Weiterlesen

AnwältInnen und ÄrztInnen haben es schwer

Das historische vierfüßige Minarett, in dessen Nähe der Präsident der Rechtsanwaltskammer Diyabarkirs Tahir Elci erschossen wurde.

Das historische vierfüßige Minarett, in dessen Nähe der Präsident der Rechtsanwaltskammer Diyabarkirs Tahir Elci erschossen wurde. Foto © IPPNW

13. März 2018: Am Vormittag haben wir die wieder zugänglichen Gebiete von Sur besucht. Auf der Hauptstraße wirkt es wie normaler Alltag. Aber schon nach wenigen Metern in die verzweigten Nebenstraßen, stoßen wir an hohe Absperrungen, dahinter sehen wir die zerstörten Gebiete, leere Flächen und Bauschutt. Das historische vierfüßige Minarett, in dessen Nähe am 28.11.2015 der Präsident der Rechtsanwaltskammer Diyabarkirs Tahir Elci erschossen wurde, ist unübersehbar mit riesigen türkischen Flaggen behängt. Weiterlesen