Es tut sich was in Japan

Patrick Schmidt bei einem gemeinsamen Abendessen mit AnwohnerInnen Fukushimas und MitarbeiterInnen der Fukushima Collaborative Clinic. Foto: Patrick Schmidt

Patrick Schmidt bei einem gemeinsamen Abendessen mit AnwohnerInnen Fukushimas und MitarbeiterInnen der Collaborative Clinic. Foto: Patrick Schmidt

Patrick Schmidt ist Medizinstudent aus Leipzig. Mit dem Austauschprogramm “famulieren und engagieren” ist er derzeit für zwei Monate in Japan. Hier berichtet er über seinen Besuch in der Präfektur Fukushima:

Am letzten Wochenende war ich nun in der Präfektur Fukushima. Ich muss zugeben, dass ich vorher gemischte Gefühle hatte. Einerseits wollte ich mir endlich selbst ein Bild über den Zustand der Region und die Gefühle der Menschen machen, abseits von dem, was das Staatsfernsehen sendet. Auf der anderen Seite war mir schon ein wenig mulmig zumute, angesichts der Berichte, dass es auch außerhalb der Sperrzone viele Hotspots mit stark erhöhten Strahlenwerten geben soll. Meine Familie und Freunde waren alle sehr beunruhigt und ich musste ihnen versichern, dass ich mich nicht in Gefahr begebe und die Sperrzone nicht betrete. Weiterlesen

Zu Gast in Japan – Die Friedenszeremonie in Hiroshima

Friedenszeremonie am 6. August 2015 in Hiroshima, Photo: City of Hiroshima / CTBTO, CC-BY-SA-2.0

Friedenszeremonie am 6. August 2015 in Hiroshima, Photo: City of Hiroshima / CTBTO, CC-BY-SA 2.0

Am 6. August war es endlich so weit. Die heiß ersehnte Peace Ceremony fand statt, weshalb wir uns schon um sieben Uhr morgens trafen, um Plätze zu reservieren. Es war wahnsinnig viel los im Peace Park. Von allen Seiten wurde man mit Megaphonen, lauten Schreien und dazwischen den Sutren rezitierenden Mönchen beschallt. Unzählige Fernsehteams und Delegationen aus aller Welt waren da, und man hatte wirklich das Gefühl, an diesem Tag schaue alle Welt auf Hiroshima. Als wir dann unsere Plätze einnahmen, hatten wir fast noch eine Stunde Wartezeit zu überstehen. Es war schon kurz nach sieben wahnsinnig heiß und schwül und durch die Lautsprecher wurde permanent die Anweisung durchgegeben, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Vor uns saßen zwei ältere Damen aus Hiroshima, die uns die Wartezeit damit versüßten, uns in die hohe Kunst des Kranichfaltens einzuweisen, worüber selbst die Japaner unter uns staunten. Weiterlesen