Wir, zwei Schwestern aus Berlin und Detmold haben uns auf den Weg in den Nordirak gemacht, nach Dohuk, das in der kurdischen Autonomieregion liegt. Seit Anfang August, als die Bilder über die ethnische Säuberung der Jesiden in Sengal um die Welt gingen, lassen uns diese Eindrücke nicht mehr los. Wir selbst sind jesidischer Abstammung, aber wir sind in Deutschland aufgewachsen und fühlen uns als Deutsche. Die Bilder, das unendliche Leid unserer Verwandten im Irak, die wir meist noch gar nicht persönlich kennen, verfolgt uns. Deshalb haben wir uns entschlossen, etwas zu tun. Weiterlesen
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Schritte zum Frieden müssen schon im Krieg beginnen
„Wir müssen die Flüchtlinge hier im Nordirak über den Winter bringen“, sagen übereinstimmend alle Mitarbeiter in den zahlreichen Flüchtlingscamps um die kurdischen Städte Dohuk und Erbil. Es fehlt an winterfesten Zelten, Matratzen, Decken, warmer Kleidung und hygienischen Einrichtungen wie Toiletten und Duschen. „Wenn wir das nicht schaffen, werden die Menschen in den kalten Wintermonaten schwer erkranken, besonders die Kleinkinder“, erklärt Dr. Naram, eine Gynäkologin, die regelmäßig Flüchtlingslager besucht. Die Zahl der seit dem 10. Juni 2014 (Einnahme von Mossul durch die ISIS) vertriebenen Flüchtlinge wird in dem Bericht des Rates der Assyrer in Europa auf insgesamt 900.000 geschätzt, es handelt sich um Christen und andere Vertriebene aus Mossul, Binnenflüchtlinge aus der Ninive-Ebene sowie Yeziden und Turkmenen aus Sengal, Zummar und Tel-Afar. Weiterlesen