Liebe Freundinnen und Freunde des Friedens!
Eigentlich möchte ich heute hier nicht stehen. Eigentlich hätte ich gedacht, dass Frieden eine Selbstverständlichkeit in Deutschland sei, einem Land, das von keiner Seite aus bedroht oder angegriffen wird. Der völkerrechtswidrige Krieg der russischen Armee gegen die Ukraine zeigt uns jedoch: Frieden möchte gepflegt werden. Und es reicht nicht aus, sich für den Aggressor Wladimir Putin fremdzuschämen, sondern wir müssen uns selbst an die eigene Nase fassen und uns fragen, wie wir zu einem friedlichen Miteinander beitragen können.
Daher muss ich hier und heute stehen und reden für den Frieden und gegen jeden Krieg, und zwar gleich in drei Positionen:
Zum einen, weil ich als Ärztin friedlichen Konfliktlösungen verpflichtet bin. Als Mitglied einer Ärzteorganisation, die 1986 den Friedensnobelpreis erhielt, weil damals ein russischer und ein amerikanischer Kardiologe gemeinsam die Welt darauf aufmerksam machten, daß ein nuklearer Erstschlag, egal von welcher Seite, das Ende der Menschheit bedeuten würde und es gäbe keine Medizin der Welt, die da noch helfen könnte. Weiterlesen
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Von der “Abwehr von Abschiebungen” zur “Abschiebeprävention” kommen
Unbemerkt von einer breiteren Öffentlichkeit, die nur auf die aktuelle Pandemiesituation in Deutschland zum Mittelpunkt ihrer Berichterstattung abstellt, registrieren wir derzeit eine enorme Zunahme von Abschiebungen und Fällen der zwangsweisen Rückkehr von Menschen, die bei uns eigentlich Schutz suchen wollten. Darunter sind sehr viele Kranke, alte Menschen oder solche, die als besonders verletzlich gelten (Traumatisierte, Behinderte und andere). Die Methoden, um diese schutzwürdigen Menschen außer Landes zu schaffen, werden immer brutaler:
Eine alleinstehende kranke Mutter von drei Kindern wird aus der Klinik nachts von der Polizei geholt und ins Flugzeug nach Albanien gesetzt. Oder ein junger Mann holt sich nichtsahnend das Geld zu seinem Lebensunterhalt von seiner zuständigen Behörde und wird direkt von der Polizei verhaftet und für fünf Tage in ein Gefängnis gesteckt, von wo aus er in sein Herkunftsland zurückgeschickt wird, ohne Möglichkeit, sich von seiner Umgebung, insbesondere seiner Freundin, verabschieden zu können. Weiterlesen