
Die Delegation aus Niger in Johannesburg. Foto: IPPNW
Wir hörten Berichte aus Niger, dem Kongo, aus Frankreich und Kanada sowie der Gegend um Johannesburg (Südafrika). Es ging um die Gesundheit der dort lebenden Menschen. Dazu gab es einen Vortrag zur Toxikologie des Urans. Die im Programm vorgesehenen örtlichen und nationalen Politiker waren leider nicht erschienen.Zwei Referate befassten sich mit juristischen Aspekten in Hinblick auf den nuklearen Müll, das Management der früheren Betreiber, die Wasserkontamination und die Gesundheitsgefahren. Sowohl die Gesundheitsgesetzgebung als auch die Bergwerk- und Umweltgesetzgebung sei völlig unzureichend und ungeeignet, angemessenen Schutz zu gewährleisten oder eine rechtliche Grundlage dafür zu bieten. 1990 sorgte die Nuklearindustrie in Frankreich dafür, dass die Umweltgesetzgebung radioaktive Stoffe nicht einschloss. Unabhängige Kontrollen sollten organisiert werden, betroffene Bürger sollten Klagen anstrengen, und nukleare Sicherheit der Betreiber eingefordert werden. Emilie Gaillard erweiterte die Forderungen, welche gesetzlich geregelt werden müssen: das Recht zukünftiger Generationen auf Gesundheit und ein Leben in Würde, dass heißt z.B. ohne genetische Veränderungen. Vor dem Eintritt in das nukleare Zeitalter war das kein Aspekt in der Gesetzgebung. Die Regelung transgenerationaler Gefahren und eine angemessene Verteidigung der zukünftigen Generationen seien dringend notwendig.
Eine Debatte zu den Menschenrechten ist überfällig, die die zukünftigen Risiken mit einschließt.
Als Vorbereitung auf unsere Fahrt am nächsten Tag zu den Goldminen und Wohngebieten sahen wir den Dokumentarfilm “Legacy Warnings” von Jonathan Happ und Ujuzi Films. Auch darüber werde ich in Kürze berichten.
Dörte Siedentopf ist IPPNW-Mitglied und besuchte den Kongress “Nuclearisation of Africa” vom 16.-19. November 2015 in Johannesburg (Südafrika).