Kundgebung am 11.01.2025 auf dem Marienplatz in München
“Für einen gerechten Frieden in Palästina und Israel: Zivilbevölkerung schützen, Waffenexporte stoppen!“ Rund 700 Menschen versammelten sich auf dem Marienplatz in München, um ein starkes öffentliches Zeichen für einen gerechten Frieden in Palästina und Israel zu setzen. Unter dem Motto „Zivilbevölkerung schützen, Waffenexporte stoppen!“ wurde in einer Schweigeminute den Opfern von Krieg und Gewalt in Gaza, Israel, dem Libanon, Syrien und Jemen gedacht.
Die Kundgebung, zu der ein neues Bündnis aus 13 zivilgesellschaftlichen und humanitären Organisationen aufgerufen hatte, verlief friedlich und wurde von intensiven Reden sowie Musik und Gedichten begleitet. Trotz eisiger Temperaturen harrten die Teilnehmenden fast zwei Stunden aus und zeigten durch Applaus und Buhrufe ihre klare Haltung.
Hauptthemen der Reden:
– Nadja Malak, Geschäftsleiterin für Movement Building bei Amnesty International, betonte: „Die internationale Gemeinschaft darf nicht wegsehen. Humanitäre Hilfe muss dringend gewährleistet werden, und jegliche Waffenlieferungen an Israel müssen gestoppt werden.“
– Riad Othman, Nahostreferent von medico international, hob die katastrophale Lage der Menschen in Gaza hervor: „Die Blockade und die anhaltende Gewalt führen zu einem humanitären Albtraum, der dringend beendet werden muss.“
– Shelly Steinberg kritisierte scharf die Rolle der deutschen Außenpolitik und forderte ein Umdenken: „Wer die Verbrechen der Hamas anklagt, muss auch die Verbrechen der israelischen Regierung anklagen.“
– Die Ärztin Dr. Nadia Bieler (IPPNW) sprach über die katastrophale Zerstörung des Gesundheitswesens und über die Berichte von Gesundheitskräften aus Gaza:
“Unsere ärztliche Rolle in der humanitären und politischen Arbeit besteht darin, auf der Seite der Opfer zu stehen.” (Rede als PDF)
Stimmungsbild und Forderungen:
Die Teilnehmenden zeigten Solidarität mit den Opfern und scharfe Kritik an der deutschen Außenpolitik seit dem 7. Oktober 2023. Viele brachten ihre Forderung nach einem sofortigen Stopp von Waffenlieferungen in die Region deutlich zum Ausdruck.
Das Bündnis hinter der Kundgebung:
Das neue Bündnis, bestehend aus 13 Organisationen, darunter Amnesty International, Ärzte der Welt, DFG-VK und medico international, strebt langfristig eine breite Mobilisierung für Frieden und Gerechtigkeit an. Es setzt sich für die Einhaltung des Völkerrechts, den Schutz von Zivilistinnen und Zivilisten sowie eine kritischere Haltung der deutschen Politik ein.
Die friedliche und gut organisierte Kundgebung zeigt, dass die Münchner Zivilgesellschaft auch in schwierigen Zeiten geschlossen für Frieden und Menschlichkeit eintritt.
Maria Feckl ist Friedensaktivistin und Mitorganisatorin der Internationalen Münchner Friedenskonferenz