Rasanten Veränderungen unterworfen – Abschied von Diyarbakir

Syrische Flüchtlingskinder: Unterricht im Frauenzentrum in Diyarbakir. Foto: Gisela Penteker/IPPNW

Syrische Flüchtlingskinder: Unterricht im Frauenzentrum in Diyarbakir. Foto: Gisela Penteker/IPPNW

Wir sind alle wohlbehalten zurück in Deutschland, nach einer Reise voller Begegnungen, Informationen und Emotionen.

In Diyarbakir hatten wir noch zwei sonnige Tage und genossen die schöne Altstadt, die sich rasant verändert. Immer mehr historische Häuser aus schwarzem Basalt mit weißen Fugen werden restauriert und als Museen oder Kaffees genutzt. Große Teile werden abgerissen, die Menschen in Neubauten außerhalb des Stadtzentrums umgesiedelt.

Beim Frauenzentrum Dikassum erfuhren wir, dass sich viele Flüchtlinge aus Syrien/Rojava im Viertel befinden, auch aus Aleppo. Die Jesiden aus Sengal sind alle im Lager Findikli untergekommen, das wir besucht haben. Die vielen Menschen in den Straßen sind freundlich und neugierig und verstehen unseren Besuch als Zeichen der Solidarität. Alle sprechen über Kobane und das Zusammengehörigkeitsgefühl der Kurden. Wir sehen viel mehr Polizei und gepanzerte Fahrzeuge in der Stadt als in den letzten Jahren. Kampfflugzeuge steigen unaufhörlich vom nahegelegenen Militärstützpunkt auf und Hubschrauber kreisen über der Stadt. Wir hören von Angriffen des türkischen Militärs auf kurdische Stellungen bei Hakkari im Grenzgebiet zum Iran/Irak.

Wir werden uns jetzt an den Bericht machen, der hoffentlich im Mai – wahrscheinlich aber eher im Juni – fertig sein wird.

Dr. Gisela Penteker ist Allgemeinärztin und war im März 2015 auf Delegationsreise in der Türkei unterwegs.

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