Rasanten Veränderungen unterworfen – Abschied von Diyarbakir

Syrische Flüchtlingskinder: Unterricht im Frauenzentrum in Diyarbakir. Foto: Gisela Penteker/IPPNW

Syrische Flüchtlingskinder: Unterricht im Frauenzentrum in Diyarbakir. Foto: Gisela Penteker/IPPNW

Wir sind alle wohlbehalten zurück in Deutschland, nach einer Reise voller Begegnungen, Informationen und Emotionen.

In Diyarbakir hatten wir noch zwei sonnige Tage und genossen die schöne Altstadt, die sich rasant verändert. Immer mehr historische Häuser aus schwarzem Basalt mit weißen Fugen werden restauriert und als Museen oder Kaffees genutzt. Große Teile werden abgerissen, die Menschen in Neubauten außerhalb des Stadtzentrums umgesiedelt.

Beim Frauenzentrum Dikassum erfuhren wir, dass sich viele Flüchtlinge aus Syrien/Rojava im Viertel befinden, auch aus Aleppo. Die Jesiden aus Sengal sind alle im Lager Findikli untergekommen, das wir besucht haben. Weiterlesen

Verloren und hoffnungslos: Eindrücke aus einem jesidischen Flüchtlingslager

Das Flüchtlinkscamp Findikli. Foto: IPPNW

Im Flüchtlinkscamp Findikli bei Diyarbakir harren 3.750 Flüchtlinge seit acht Monaten aus. Foto: Sigrid Ebritsch / IPPNW

Sigrid Ebritsch

Auf unserem Weg zum Newroz-Fest nach Diyarbakir sehen wir ca. 15 km vor der Stadt Reihen von grau-weißen Zelten. Es ist das Camp Findikli, wo 3.750 jesidische Flüchtlinge aus Sindschar im Nordirak seit acht Monaten ausharren. Die Ärztekammer von Diyarbakir ermöglicht es uns, das Camp zu besuchen. Für den türkischen Staat gelten sie als Illegale. Deshalb erhalten sie keinen Flüchtlingsstatus. Im Unterschied zu den Flüchtlingen aus Syrien erhalten die Jesiden aus dem Nordirak keinen legalen Aufenthalt. Abgeschoben werden sie auch nicht. Der türkische Staat ignoriert sie. Dadurch gibt es auch keine internationale Hilfe. Weiterlesen