Leben in Hebron: Wer bleibt, wird zermürbt

Hashem vor seinen Olivenbäumen.

Hashem vor seinen Olivenbäumen. Foto: Sonja Siegel

Die Medizinstudentin Sonja Siegel ist mit dem Austauschprogramm ” famulieren und engagieren” derzeit für zwei Monate in Bethlehem. Hier berichtet sie über einen besonderen Besuch in Hebron:

Am Sonntag war ich erneut in Hebron. Nachdem ich das letzte Mal eine Tour mit ehemaligen israelischen Soldaten mitgemacht hatte, war ich diesmal mit einem palästinensischen Führer unterwegs: Hashem. Die anderen deutschen Famulanten und ich hatten ihn vergangenen Dienstag im Alternative Information Center kennengelernt, als seine Frau und er über die Situation in Hebron auf der Shuada-Street berichteten. Weiterlesen

Es tut sich was in Japan

Patrick Schmidt bei einem gemeinsamen Abendessen mit AnwohnerInnen Fukushimas und MitarbeiterInnen der Fukushima Collaborative Clinic. Foto: Patrick Schmidt

Patrick Schmidt bei einem gemeinsamen Abendessen mit AnwohnerInnen Fukushimas und MitarbeiterInnen der Collaborative Clinic. Foto: Patrick Schmidt

Patrick Schmidt ist Medizinstudent aus Leipzig. Mit dem Austauschprogramm “famulieren und engagieren” ist er derzeit für zwei Monate in Japan. Hier berichtet er über seinen Besuch in der Präfektur Fukushima:

Am letzten Wochenende war ich nun in der Präfektur Fukushima. Ich muss zugeben, dass ich vorher gemischte Gefühle hatte. Einerseits wollte ich mir endlich selbst ein Bild über den Zustand der Region und die Gefühle der Menschen machen, abseits von dem, was das Staatsfernsehen sendet. Auf der anderen Seite war mir schon ein wenig mulmig zumute, angesichts der Berichte, dass es auch außerhalb der Sperrzone viele Hotspots mit stark erhöhten Strahlenwerten geben soll. Meine Familie und Freunde waren alle sehr beunruhigt und ich musste ihnen versichern, dass ich mich nicht in Gefahr begebe und die Sperrzone nicht betrete. Weiterlesen

Proteste in Japan gegen Militarisierungs-Kurs

Ebenso wie in Deutschland ist auch in Japan eine Militarisierung der Außenpolitik zu beobachten. Der überwiegende Teil der Bevölkerung steht diesem Kurswechsel skeptisch gegenüber. Ende August protestierten daher in Tokio und an rund 200 anderen Orten zehntausende Japanerinnen und Japaner gegen die neuen „Sicherheitsgesetze“, die die Beteiligung Japans an multinationalen Kriegseinsätzen vorsehen.

Die nach dem Zweiten Weltkrieg maßgeblich von den USA vorgezeichnete japanische Verfassung von 1946 verbietet in Artikel 9 kriegerische Aktivitäten sowie den Unterhalt von Streitkräften. In Artikel 9 heißt es, das japanische Volk verzichte für alle Zeiten auf den Krieg als ein souveränes Recht der Nation und auf die Androhung oder Ausübung von Gewalt als Mittel zur Beilegung internationaler Streitigkeiten. Um dieses Ziel zu erreichen, würden keine Land-, See- und Luftstreitkräfte oder sonstige Kriegsmittel unterhalten. Weiterlesen

Vor Ort auf Lesbos: Das Versagen europäischer Einwanderungspolitik

Auf Lesbos: Schwimmwesten säumen den Strand

Auf Lesbos: Schwimmwesten säumen den Strand

Der Medizinstudent Conrad Matthes ist mit dem Austausch-Programm “famulieren und engagieren” derzeit für zwei Monate in Izmir (Türkei). Ein Wochenende nutzte er, um sich vor Ort ein Bild von der Situation von auf der griechischen Insel Lesbos ankommenden Geflüchteten zu machen. Über seine Gespräche mit Geflüchteten und Helfenden berichtet er hier:

Am Samstag habe ich mich auf den Weg Richtung Ayvalik gemacht, von wo die Fähre am Abend nach Lesbos fährt. Lesbos ist eine griechische Insel in der Ägäis und an drei Seiten einklemmt vom türkischen Festland. Im Norden der Insel sind es etwa zehn Kilometer zwischen beiden Ufern. Es ist wunderschön hier, sehr hügelig und es gibt feine kieselige Strände wie ich sie mag. Das Wasser ist tiefblau und man könnte es auch mit dem Bild aus Thailand verwechseln, dass mir eine Freundin heute geschickt hat. Die Stühle und Tische der Restaurants stehen schon so nah am Wasser, dass man während des Essens fast die Füße umspült bekommt. Aber die Idylle trügt in diesen Tagen etwas. Weiterlesen