Warum Tschernobyl auch heute noch aktuell ist

Blick über die verlassene Stadt Pripyat und das Kernkraftwerk Tschernobyl mit dem New Safe Confinement (2016), Foto: Konung Yaropolk/Wikimedia/CC BY-SA 4.0 Deed

Vor 38 Jahren, am 26.4.1986, explodierte der Reaktor Nr. 4 des ukrainischen AKWs in Tschernobyl, nahe der Grenze zu Weissrussland. Die anschließende radioaktive Wolke betraf weite Teile Europas und brachte uns allen die Gefährlichkeit und Unbeherrschbarkeit der Atomenergie ins Bewusstsein. Wir versammeln uns alljährlich vor dem Tor des AKWs in Neckarwestheim, um die Erinnerung an diese Katastrophe wachzuhalten und den unzähligen Opfern zu gedenken, die bis heute unter den Langzeitfolgen der radioaktiven Verstrahlung leiden. Vor einem Jahr haben wir die endgültige Stilllegung der Reaktoren in Deutschland erzwungen – auf diesen Erfolg unseres jahrzehntelangen Protestes können wir stolz sein. Andere müssen aber weiter Tag für Tag im Angesicht der Drohung eines atomaren Unfalls ihren Alltag leben. Weiterlesen

„Für Eure Kriege zahle ich nicht“ – 20-tägige Erzwingungshaft in der JVA Bützow

Elu IskeniusWegen meiner Weigerung, ein Bußgeld von 500 Euro einfach an die Staatskasse abzuführen und stattdessen lieber dieses Geld für die Unterstützung von Kriegsdienstverweigerern, -entziehern und Deserteuren an die Organisation Connection e. V. zu spenden, ganz nach dem Motto: „Für Eure Kriege zahle ich nicht“ soll ich nun für 20 Tage in Erzwingungshaft.

Zur Erinnerung: Am 18. September 2020 betraten wir mit fast 30 Personen Europas modernsten Kriegsübungsplatz. Der Truppenübungsplatz in der Altmark mit der Übungsstadt Schnöggersburg, einer Geisterstadt zum Häuserkampf üben mit Hochhäusern, kleinen Einfamilienhäusern, einem künstlichen Fluss, einer Kirche, einer Moschee, einem Museum (leer), einem Flughafen und 1,8 km Autobahnpiste ist Europas modernster Truppenübungsplatz, durch den alle Soldat*innen als Vorbereitung auf ihre Auslandseinsätze durch müssen. Weiterlesen

Spielt die Atomfrage nicht schon für die russischen Kriegsgründe eine Rolle?

AKW Saporischschja. Blöcke Nr. 4, 5, 6 und Sondergebäude. Foto: Maxim Gavrilyuk/Wikipedia/GNU

Messen wir dem Thema genügend Aufmerksamkeit zu?

Den Einmarsch und den Krieg Russlands gegen die Ukraine als völkerrechtswidrig zu kennzeichnen und darin eine schwere Belastung für die weitere Entwicklung nicht nur in Europa zu erkennen – das sollte uns nicht daran hindern, die verursachenden Faktoren hierzu gerade auch auf Seiten der NATO und deren Führungsmacht USA zu benennen. Zitat des NATO-Generalsekretärs Jens Stoltenberg, im Gespräch mit der Zeitung Welt vom 24.8.:  „Die Ukraine ist vollkommen abhängig von unserer Unterstützung“. Wir erleben also deutliche Elemente eines Stellvertreter-Krieges – Russland vs. NATO. Weiterlesen

Ein atomares Wettrüsten kann nicht gewonnen werden

Liebe Friedensfreundinnen und -freunde,

angesichts der aktuellen Krisensituation scheint der Einsatz von Atomwaffen so bedrohlich wie lange nicht mehr. Wladimir Putin hat angekündigt, dass Länder, die sich in den russischen Krieg gegen die Ukraine einmischen, mit unvorstellbaren Konsequenzen rechnen müssten und damit mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht. Der russische Außenminister Lawrow hat letzte Woche gesagt, dass Waffenlieferungen durch NATO Staaten wie Deutschland diesen Krieg zu einem Stellvertreter-Krieg machen und die Gefahr eines Dritten Weltkrieges erhöhen und dass Waffentransporte angegriffen werden. Weiterlesen