Ökologiebewegung: Besuch in Hasankeyf und auf einem Ökohof

Hasankeyf (2018)

Das antike Hasankeyf: Die 12.000 Jahre alte Ansiedlung auf Tuffsteinfelsen direkt am Tigris trägt die archäologischen Schichten vieler Kulturen und Völker. Ihre Umgebung ist geprägt von Höhlenwohnungen. Für einige alte und neue Mitreisende ist sie „die schönste Stadt der Welt“. Zumindest bis zu ihrer Flutung im Jahr 2019 durch die großen staatlichen Staudammprojekte. Bei unserem Besuch begleitet uns Ridwan, ein Aktivist der örtlichen Umweltbewegung. Er wurde 1962 einer der Höhlenwohnungen geboren, verbrachte dort seine ersten Jahre mit Eltern und fünf Geschwistern. Trotz materieller Armut beschreibt er das naturnahe, gemeinschaftliche Leben dort als reich und sinnstiftend. Die fruchtbare Flusslandschaft habe den Menschen ein Auskommen gegeben.

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Das Diyarbakir, das wir lieben, scheint für immer verloren

Zerstörte Stadtviertel in Diyarbakir, Foto: IPPNW

Zerstörte Stadtviertel in Diyarbakir, Foto: IPPNW

Diyarbakir, die Hauptstadt der Kurden, die die Stadt Amed nennen, liegt auf einem Basaltplateau über dem Tigristal. Siedlungen an dieser Stelle sind seit 10.000 Jahren nachgewiesen. Die heutige Stadtmauer, die die längste erhaltene Mauer nach der chinesischen sein soll, stammt aus römischer Zeit. Bis weit ins 20. Jahrhundert war das Stadtgebiet auf die Altstadt Sur (Surici) innerhalb der Mauern begrenzt. Erst mit der Landflucht und in den neunziger Jahren mit der Vertreibung der Kurden aus den Dörfern expandierte die Stadt nach Nordwesten und hat heute mehrere Millionen Einwohner. Die Binnenvertriebenen aus den Dörfern siedelten sich oft innerhalb der Stadtmauer oder in ihrer Nähe an. Dabei entstand ein dichtes Gewirr von engen Gassen, überdachten Basaren und Werkstätten.

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