Beide Seiten sehen und zuhören: Mit f&e in Israel und der Westbank

„Nur 7% der Deutschen waren in ihrem Leben schon mal in Israel.“
„Die Sicherheit Israels ist deutsche Staatsräson.“

Die Reise nach Israel war für mich im Vorhinein eng mit meiner deutschen Identität verbunden, der damit einhergehenden historischen Verantwortung und der politischen Verbindung zwischen Deutschland und Israel. Enden sollte der Aufenthalt am 8. Oktober, ein Tag nach dem Angriff der Hamas und quasi am Tag der Bombardierung Gazas. Enden sollte der Aufenthalt mit der Erkenntnis, dass mich in den zwei Monaten ein Thema ganz besonders beschäftigt hatte, nämlich der Nah-Ost Konflikt sowie die Besatzungspolitik Israels in der Westbank. Weiterlesen

There’s no such thing as the voiceless: Bericht aus dem besetzten Westjordanland

f&e 2023. Foto: IPPNW

f&e 2023. Foto: IPPNW

“I now understand this loss of language as an outcome of staying with pain: the incomprehensible pain of those in Palestine-Israel against whom a new degree of cruelty has been unleashed, the personal pain of the loss of a dream that we could dare to imagine a new form of togetherness, where we allow ourselves to learn from pain rather than unleash it against others.”  Diese Worte der palästinensischen Autorin Adania Shibli fanden Wochen nach dem 7. Oktober 2023 eine große Resonanz in mir.

Um ehrlich zu sein, weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll, wenn ich über die zwei Monate – August und September 2023 – die ich mit f&e im besetzten Westjordanland verbracht habe, berichten soll. Und diese Sprachlosigkeit, das Ringen um Worte, das Reflektieren der eigenen Position und eine unglaubliche Fassungslosigkeit über die bis heute anhaltende Eskalation der Gewalt sind seitdem ein ständiger Begleiter. Weiterlesen

Blog #3 von der zweiten Staatenkonferenz zum Atomwaffenverbot: Hoffnungszeichen für atomare Abrüstung

Die IPPNW-Delegation aus Deutschland in New York.

Die UN-Staatenkonferenz setzte Zeichen von Entschlossenheit zur Abrüstung, während die Bundesregierung zwar in Teilen engagiert, aber insgesamt zu mutlos war. Für ein paar Tage war bei den Vereinten Nationen in New York die Welt so etwas wie “in Ordnung”. Rednerin um Redner forderte die Staaten-Gemeinschaft der Welt auf, konsequent Atomwaffen abzurüsten und kündigten an, hierzu alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen.

Sagen wir “fast alle”, denn die NATO-Staaten Deutschland und Belgien, die als Beobachterinnen an der Konferenz teilgenommen hatten, vertraten davon unbeeindruckt die harte NATO-Atomwaffen-Linie. Das wirkte in allererster Linie peinlich. Dies umso mehr, als dass im Vorfeld der Konferenz die UN-Vollversammlung Ende Oktober erstmals mit überwältigender Mehrheit konkrete Aktivitäten zur Erforschung von Gesundheitsfolgen durch Atomwaffen-Entwicklung eingefordert hatten. Nur Nordkorea, Russland und die NATO-Staaten Frankreich und Großbritannien hatten sich dort verweigert.

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Youth for TPNW: Blog #2 von der zweiten Staatenkonferenz zum Atomwaffenverbot

Die IPPNW-Delegation aus Deutschland in New York.

Dienstagmittag, 12:30 Uhr im United Nations Church Center: Fast 100 junge Menschen aus über 20 Ländern der Welt treffen sich zur YouthMSP, einer Jugendkonferenz, die parallel zur 2MSP im Gebäude gegenüber stattfindet. Mit Blick auf das UNHQ-Gebäude fanden zwei Panel-Diskussionen und anschließend eine Diskussionsrunde in Kleingruppen statt. Themen waren unter anderem die Umsetzung des TPNW (Atomwaffenverbotsvertrag) mit Fokus auf Artikel 6 und 7. Seth Sheldon sprach viel vom sogenannten Prinzip der Universalisation, was uns schon am Sonntag auf dem Campaigners-Meeting begegnet war. Besonders wichtig war hierbei, dass der TPNW gar nicht so kompliziert ist, wie er vielleicht auf den ersten Blick scheint: Jede Person kann ihn verstehen und die Werte und Normen, die der Vertrag vermittelt, verbreiten.

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