Wir erreichen Diyarbakir über einen nagelneuen Flughafen. Auf der Taxifahrt in die Stadt scheint alles seinen normalen Gang zu gehen. Dichter Verkehr, die Läden sind geöffnet, die Menschen laufen geschäftig hin und her. Wir sehen ein paar gepanzerte Fahrzeuge und Wasserwerfer. Auf der Fahrt zum IHD (Menschenrechtsverein) kommen wir am Dag Kapi (Stadttor) vorbei. Der Platz ist durch Polizeigitter abgesperrt.
Im Büro des IHD treffen wir einen mutlosen, erschöpften Abdusselan Inceören, dem das Entsetzen ins Gesicht geschrieben ist. Niemand habe sich vorstellen können, dass die Staatsmacht derart brutal zuschlagen würde unter Missachtung aller Gesetze. Jedes aber auch jedes einzelne Menschenrecht sei in den von der Ausgangssperre betroffenen Stadtteilen verletzt worden. Weiterlesen