Hilfe für jesidische Waisen

Nora Kizilhan im Flüchtlingscamp Xanki

Nora Kizilhan im Flüchtlingscamp Xanki

Wir, zwei Schwestern aus Berlin und Detmold haben uns auf den Weg in den Nordirak gemacht, nach Dohuk, das in der kurdischen Autonomieregion liegt. Seit Anfang August, als die Bilder über die ethnische Säuberung der Jesiden in Sengal um die Welt gingen, lassen uns diese Eindrücke nicht mehr los. Wir selbst sind jesidischer Abstammung, aber wir sind in Deutschland aufgewachsen und fühlen uns als Deutsche. Die Bilder, das unendliche Leid unserer Verwandten im Irak, die wir meist noch gar nicht persönlich kennen, verfolgt uns. Deshalb haben wir uns entschlossen, etwas zu tun. Weiterlesen

Schritte zum Frieden müssen schon im Krieg beginnen

Ein Kind im nicht offiziellen Flüchtlingscamp Xanki. Der yezidische Großgrundbesitzer Ali Ezid hatte sein Feld zur Verfügung gestellt und kümmert sich laufend um die Angelegenheiten der Flüchtlinge.

Ein Kind im nicht offiziellen Flüchtlingscamp Xanki. Der yezidische Großgrundbesitzer Ali Ezid hatte sein Feld zur Verfügung gestellt und kümmert sich laufend um die Angelegenheiten der Flüchtlinge. Foto: Sakine Kizilhan

„Wir müssen die Flüchtlinge hier im Nordirak über den Winter bringen“, sagen übereinstimmend alle Mitarbeiter in den zahlreichen Flüchtlingscamps um die kurdischen Städte Dohuk und Erbil. Es fehlt an winterfesten Zelten, Matratzen, Decken, warmer Kleidung und hygienischen Einrichtungen wie Toiletten und Duschen. „Wenn wir das nicht schaffen, werden die Menschen in den kalten Wintermonaten schwer erkranken, besonders die Kleinkinder“, erklärt Dr. Naram, eine Gynäkologin, die regelmäßig Flüchtlingslager besucht. Die Zahl der seit dem 10. Juni 2014 (Einnahme von Mossul durch die ISIS) vertriebenen Flüchtlinge wird in dem Bericht des Rates der Assyrer in Europa auf insgesamt 900.000 geschätzt, es handelt sich um Christen und andere Vertriebene aus Mossul, Binnenflüchtlinge aus der Ninive-Ebene sowie Yeziden und Turkmenen aus Sengal, Zummar und Tel-Afar. Weiterlesen

Wege zur atomwaffenfreien Welt

"Wege zur atomwaffenfreien Welt" am 20. Februar 2013 in der Humboldt-Universität Berlin

“Wege zur atomwaffenfreien Welt” am 20. Februar 2013 in der Humboldt-Universität Berlin

International ist eine Welt ohne Atomwaffen ein einvernehmlich erklärtes Ziel. Doch praktisch verstoßen alle Atommächte – die offiziellen und die inoffiziellen – durch permanente Aufrüstung gegen diese Bekundungen und entsprechende UN-Resolutionen. Was kann die Zivilgesellschaft also tun, um den Abrüstungsprozess voranzutreiben? Welche Hürden müssen überwunden und welche Schritte sollen gegangen werden? Diesen Fragen widmete sich gestern eine gut besuchte öffentliche Veranstaltung in Berlin. Ab heute tagt eine nukleare Abrüstungskonferenz für Diplomaten und Politiker aus aller Welt im Auswärtigen Amt zum gleichen Thema. Die IPPNW gehört als Teil des Bündnisses „Zukunft ohne Atomwaffen“ zu den Mitorganisatoren und Veranstaltern. Weiterlesen

Free-Gaza-Resümee

Nun, da das letzte Schiff unserer Flotte, die »Rachel Corrie« aus Irland, von der israelischen Kriegsmarine aufgebracht und nach Aschdod entführt worden ist, können wir ein kurzes und vorläufiges Resümee ziehen. Und dieses kann durchaus lauten, dass das Projekt gescheitert ist: Wir haben die 10000 Tonnen ziviler und humanitärer Güter nicht an ihr Ziel nach Gaza bringen können. Sie waren dafür gedacht, den Wiederaufbau voranzubringen. Die Frachtschiffe sollten auch dringend benötigtes medizinisches Gerät, welches Israel nicht durch die hermetisch abgeriegelte Grenze lässt – wie Rollstühle, eine vollständige Zahnarztpraxis und Tonnen von Medikamenten – sowie Unterrichtsmaterial für die Kinder nach Gaza liefern. Die wiederholten Anschuldigungen, es sei beabsichtigt worden, auch Waffen zu schmuggeln, haben sich definitiv als falsch erwiesen. Denn alle Frachter wurden von den Israelis in Aschdod gelöscht, nicht eine Rakete oder Pistole wurde gefunden.

Artikel in der Jungen Welt vom 16. Juni 2010