Atomwaffen-Komponenten aus zivilen Atomkraftwerken – Frankreich folgt Beispiel der USA

AKW Civaux. Foto: EdF

AKW Civaux. Foto: EdF

Wer Atomwaffen bauen will, braucht nicht nur hochangereichertes Uran235 oder Plutonium239,  sondern besser auch Tritium als Sprengkraftverstärker. Nachdem die USA schon vor Anfang der 2000er Jahre einen zivilen Atommeiler zur Stromerzeugung in das militärische Atomwaffenprogramm zur Herstellung von Tritium umfunktionierten und künftig möglicherweise noch ein weiteres AKW einbeziehen wird, will nun auch Frankreich im kommenden Jahr die militärische Aufrüstung für alte und neue Atomwaffen mit der friedlichen Atomstromerzeugung weiter verknüpfen. Frankreichs Präsident Macron hatte schon vor Jahren erklärt: “Ohne zivile Atomkraft keine militärische Atomkraft, ohne militärische Atomkraft keine zivile Atomkraft”. Damit senkt nun auch der Westen immer mehr die Standards für zivil-militärische Trennung bei der Atomenergie-Nutzung. Angesichts der Entwicklung im Nahen Osten (Israel, Iran, Vereinigte Arabische Emirate, Saudi-Arabien …) und anderswo vielleicht keine gute Idee.
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Wir werden Euch nicht helfen können: Hiroshima-Gedenken in Kiel

Das zerstörte Hiroshima, 1945. Foto: gemeinfrei

Sehr geehrte Frau Stadtpräsidentin, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Friedensfreundinnen und Friedensfreunde! Wir haben uns hier heute, am 6. August, ebenso wie in den vergangenen Jahren versammelt, um der Opfer der Atombombenabwürfe auf die Städte Hiroshima und Nagasaki vor 79 Jahren zu gedenken. Die erste der zwei Bomben wurde am 6. August 1945 über Hiroshima gezündet, das damals eine Bevölkerung von etwa 340.000 Menschen hatte. Die Explosion verursachte einen riesigen Feuerball mit Temperaturen bis zu 4.000 Grad Celsius, Mengen an Radioaktivität wurden freigesetzt, gefolgt von Hitze- und Druckwelle. 45.000 Menschen wurden am ersten Tag getötet, nach anderen Schätzungen 70.000 Menschen. Ich werde jetzt aus dem Zeugenbericht einer Überlebenden der Atombombenexplosion von Hiroshima zitieren, es ist der Bericht von Frau Akiko Takakura über den 6. August 1945: Weiterlesen

Der Nichtverbreitungsvertrag: Ein kritischer Blick auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft

Bei der NPT PrepCom in Genf, Juli 2024.

Bei der NPT PrepCom in Genf, Juli 2024.

Vom 22.07.-02.08.2024 fand die NPT PrepCom bei den Vereinten Nationen in Genf statt. Die IPPNW nahm an dieser Konferenz mit einer internationalen Delegation teil, darunter Jakob Knape, Juliane Hauschulz und Olivia Kalinowski der deutschen Sektion der IPPNW. Sie vernetzten sich mit der internationalen Zivilgesellschaft, sprachen mit der deutschen Delegation und besuchten Side Events. Ein Highlight: das Side Event der IPPNW in Kooperation mit BASIC zum Thema „Humanitarian Impacts and the NPT: A Dialogue on Advancing Opportunities and Situationg Obstacles“. In seinen Blog-Artikel erklärt Jakob, was die NPT PrepCom ist und welche Rolle der Vertrag für die nukleare Abrüstung spielt.

Der Nichtverbreitungsvertrag (Non-Proliferation Treaty, NPT) ist ein historischer Eckstein in der internationalen Sicherheitspolitik, der das Ziel verfolgt, die Verbreitung von Atomwaffen zu verhindern, die nukleare Abrüstung voranzutreiben und die friedliche Nutzung der Atomenergie zu fördern. Seit seiner Entstehung im Jahr 1968 hat der NPT einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung der nuklearen Bedrohung geleistet, steht jedoch weiterhin vor erheblichen Herausforderungen und Kritiken. Weiterlesen

Ostermarsch 2024 in Schwerin

Peace! Foto: Alice Donovan Rouse / unsplash

Peace! Foto: Alice Donovan Rouse / unsplash

Nur die Hoffnung,
dass es immer wieder hell wird,
läss uns die langen, finsteren
Nächte durchstehen.
Annegret Kranenberg

Liebe Ostermarschbesucher und -besucherinnen, liebe Umstehende und neugierig am Rand Stehende, in diesen dunklen, kriegerischen Tagen müssen wir uns wahrlich alle immer wieder dieser Hoffnung gegenseitig versichern. Deshalb sind wir auch heute zusammengekommen. Dafür ausdrücklich meinen ganz herzlichen Dank.

Spätestens seit dem Ausbruch und der zunehmenden Intensivierung militärischer Kämpfe in der Ukraine rückt auch die Möglichkeit eines Einsatzes von Atomwaffen wieder in den Vordergrund. Aber anstatt Angebote atomarer Abrüstung in Verhandlungen einzubringen, rüsten mit enormem Ressourcenverbrauch alle Atommächte ihr atomares Waffenarsenal auf. Die deutsche Bundesregierung ist mit ihrer völkerrechtswidrigen atomaren Teilhabe aktiv daran beteiligt. In Büchel am einzigen Atomwaffenstandort in Deutschland wird mit mehr als 1,2 Milliarden Euro der Militärflughafen um- und ausgebaut. Deutsche Soldaten sollen mit neuen, in den USA eingekauften Tarnkappenbombern den effektiven Atomwaffeneinsatz üben, gegebenenfalls auch real abwerfen. Weiterlesen