Delegationsreise Türkei/Kurdistan: Der Friedensprozess stagniert

Auf dem Burgberg in Van. Foto: Gisela Penteker / IPPNW

Auf dem Burgberg in Van. Foto: Gisela Penteker / IPPNW

Die diesjährige Delegation besteht aus elf TeilnehmerInnen, darunter drei Männern kurdischer Herkunft. Wir sind am späten Sonntagnachmittag in Van, ganz im Osten an der Grenze zum Iran gelandet. Van war im Jahr 2011 von einem schweren Erdbeben betroffen, von dem es sich nur langsam erholt. Am Montagmorgen konnten wir bei noch trockenem Wetter den Burgberg erklettern, von dem aus man einen wunderbaren Blick über den Vansee und die Stadt hat. Seitdem regnet und schneit es im Wechsel.

Im Rathaus trafen wir den Bürgermeister und die Bürgermeisterin. Das mit der Doppelspitze wird hier sehr konsequent gehandhabt und umgesetzt. Sie berichten vom Wiederaufbau, von der Rückkehr der meisten Bewohner, die nach dem Erdbeben zunächst die Stadt verlassen hatten. Noch etwa 50 Familien leben in Containern. Weiterlesen

Zeit, Geschichte zu machen

Oslo ICAN Civil Society Forum on humanitarian consequences of nuclear weaponsDie neueste Abkürzung der Abrüstungsbewegung ist CHC. Das steht für „Catastrophic Humanitarian Consequences“ (katastrophale humanitäre Folgen) und ist die Kernbotschaft, die die „Internationale Kampagne zur Ächtung der Atomwaffen (ICAN)“ in der Öffentlichkeit und bei den Regierungen der Welt mit dem Thema Atomwaffen verknüpfen will. Soweit erfolgreich.

Seit ICAN mit dieser Strategie der Neuausrichtung der Debatte über Atomwaffen begonnen hat, um sie von der stagnierenden Sicherheitsdebatte in die gleiche Arena wie andere geächtete Waffen zu bringen, hat es eine Menge Bewegung in den Köpfen der Verhandelnden gegeben. Weiterlesen

IPPNW-Delegationsreise 2012: Wenig Optimismus bei Kurdenfrage

Helmut Käss, IPPNW-Mitglied

Helmut Käss, IPPNW-Mitglied

Istanbul-Diyarbakir

Zum Auftakt der IPPNW Delegationsreise 2012 gab es am vergangenen Samstag ein Treffen mit dem Politikwissenschaftler Ekrem Eddy Güzeldere, der in Istanbul für das Forschungsinstitut Europäische Stabilitätsinitiative (ESI) arbeitet. Bei diesem bereits zum dritten Mal durchgeführten Treffen klang Herr Güzeldere, im Vergleich zu den vergangenen zwei Jahren, deutlich weniger optimistisch, was die Kurdenfrage und die mögliche Entwicklung der kommenden Monate anbetrifft. Weiterlesen

„Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer…“

Matthias Jochheim, IPPNW-Vorstandsvorsitzender

Matthias Jochheim, IPPNW-Vorstandsvorsitzender

Neonazimorde in Deutschland
von Matthias Jochheim

Hinter dem Schlafenden auf Goyas Bild tauchen die Nachtmahre und Chimären auf, das Unheimliche, Unfassbar-Bedrohliche des Albtraums.

Die Nachrichten dieser Tage haben etwas vergleichbar Gespenstisches und tief Beunruhigendes. Eine Bande brutaler Mörder treibt über viele Jahre ihr verbrecherisches, rassistisch motiviertes Unwesen in Deutschland, und kann sich dabei offenbar auf eine spezifische Blindheit der Staatsorgane stützen, wenn nicht sogar auf Formen einer klandestinen Zusammenarbeit mittels sogenannter V-Männer. Weiterlesen