Von Diyarbakir nach Suruc: Ein Blick auf Kobane

Das staatliche Flüchtlingslager bei Suruc. Foto: IPPNW

Das staatliche Flüchtlingslager in Suruc. Foto: IPPNW

Wir fahren von Diyarbakir (Amed) nach Suruc über Urfa. Es ist ungewöhnlich kalt. Es schneit. Die Steine in dieser weiten und felsigen Landschaft wirken wie mit Puderzucker bestreut. Dazwischen kleine Ortschaften mit Schafherden.

Auf halber Strecke Richtung Urfa passieren wir die Stadt Siverek. Dort wurde 1998 der Musa Anter-Friedenszug von Brüsssel nach Diyarbakir vom türkischen Militär gestoppt und nach Istanbul zurück eskortiert. Zwei aus unserer Gruppe, Nesmil und Gisela, hatten damals daran teilgenommen. Siverek ist bekannt durch den Clan der Bucaks, dessen Mitglieder für Verflechtungen mit dem sogenannten tiefen Staat bekannt geworden sind. Weiterlesen

Vor 100 Jahren: Genozid an den Armeniern in Südostanatolien

Der Wiederaufbau der Armenischen Kirche in Diyarbakir. Foto: Gisela Penteker/IPPNW

Der Wiederaufbau der Armenischen Kirche in Diyarbakir. Foto: Gisela Penteker/IPPNW

Die neu aufgebaute armenische Kirche in Diyarbakir war früher Bischofssitz. Im kommenden Monat wird sie sie ein Zentrum des Gedenkens sein, denn vor hundert Jahren fand der Genozid an den Armeniern statt. Am 24. April 2015 sollen in den Büros der Menschenrechtsvereine (İnsan Hakları Derneği, IHD) in der ganzen Republik Pressekonferenzen zur Erinnerung an den Völkermord abgehalten werden.

Wir sprechen mit Abdulgarfur Türkay, kurz: Garfur, Vorstandsmitglied der Stiftung armenische Kirche in Istanbul. Garfur lebt in Ankara und erklärt uns, dass Anfang des 19. Jahrhunderts drei Millionen Armenier in der Region lebten, etwa 20% der damaligen Bevölkerung. Weiterlesen

IPPNW-Delegationsreise 2012: Wenig Optimismus bei Kurdenfrage

Helmut Käss, IPPNW-Mitglied

Helmut Käss, IPPNW-Mitglied

Istanbul-Diyarbakir

Zum Auftakt der IPPNW Delegationsreise 2012 gab es am vergangenen Samstag ein Treffen mit dem Politikwissenschaftler Ekrem Eddy Güzeldere, der in Istanbul für das Forschungsinstitut Europäische Stabilitätsinitiative (ESI) arbeitet. Bei diesem bereits zum dritten Mal durchgeführten Treffen klang Herr Güzeldere, im Vergleich zu den vergangenen zwei Jahren, deutlich weniger optimistisch, was die Kurdenfrage und die mögliche Entwicklung der kommenden Monate anbetrifft. Weiterlesen