Schwere Zeiten für Van

Kommunalwahl in Van, Fahnen der HDP, Foto: IPPNW

Im Gegensatz zum frühlingshaften, warmen Wetter in Istanbul erwartete uns im 1.500 Meter hoch gelegenen Van am östlichen Ende der Türkei eine noch winterliche Landschaft mit tief verschneiten Bergen, unangenehm kaltem Schneeregen und frostigen Temperaturen. Doch ab und zu bohrten sich erste wärmende Sonnenstrahlen durch die graue Wolkendecke und kündigten so den nahenden Frühling an. Eine ähnliche politische Atmosphäre trafen wir in dieser Millionenstadt an. Van hat, wie andere kurdische Städte, schwere Zeiten hinter sich. 2011 wurden weite Teile durch ein Erdbeben zerstört. Noch heute sieht man an einigen Stellen die Spuren dieser Zerstörung.
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Krieg gegen die Kurden

Cizre am 5. Oktober 2015. Foto: Mesut Onay

Cizre am 5. Oktober 2015. Foto: Mesut Onay

Seit Juli 2015 hat die AKP-Regierung unter ihrem Vorsitzenden und Staatschef Recep Tayyip Erdoğan den Krieg gegen seine eigene kurdische Bevölkerung wieder aufgenommen. Schon im April desselben Jahres hatte er die Gespräche, die sein Geheimdienst auf der Insel Imrali mit Abdullah Öcalan führte, abgebrochen und den Führer der PKK in die totale Isolation zurückgeschickt. Seitdem haben weder seine Familie noch seine Rechtsanwälte oder Abgesandte der HDP Kontakt zu ihm. Der Krieg, der derzeit nicht nur im türkischen Südosten, Nordkurdistan, wütet, sondern auch auf die Rückzugsgebiete der PKK in den Kandilbergen des Irak ausgedehnt worden ist, wird von der türkischen Armee mit äußerster Brutalität und ohne Rücksicht auf die Regeln des humanitären Völkerrechts geführt. Weiterlesen