Atomenergie-Kolonialismus

Der buddhistische Priester Tetsuen Nakajima warnt vor den Gefahren der Atomenergie

Der buddhistische Priester Tetsuen Nakajima warnt vor den Gefahren der Atomenergie

Der buddhistische Priester Tetsuen Nakajima ist einer der bekanntesten Anti-AKW-Aktivisten in Japan. Schon 1995 warnte er in dem Dokumentarfilm „Nuclear Ginza“ vor den Gefahren der Atomtechnologie. Als trotzdem 15 AKWs in seiner Präfektur Fukui an der sogenannten „Japanischen See“ in Betrieb genommen wurden, protestierte er mit einem wochenlangen Hungerstreik in Tokyo. Auch vor der Wiederinbetriebnahme des Nuclearreaktors in Oi mobilisierte der buddhistische Geistliche, leitender Priester des Myotsuji-Tempels in der Präfektur Fukui nördlich von Kyoto, die Bürger zu einem verschärften Protest, sammelte Unterschriften für Petitionen und organisierte gemeinsame Events mit den führenden Vertretern anderer religiöser Gruppen und NGOs. Weiterlesen

Sayonara Hiroshima

Dr. Alex Rosen, Kinderarzt aus Düsseldorf und Mitorganisator der IPPNW-Bike-Tour durch Japan 2012

Dr. Alex Rosen, Kinderarzt aus Düsseldorf und Mitorganisator der IPPNW-Bike-Tour durch Japan 2012

Während ich nach dem sehr erfolgreichen IPPNW-Weltkongress im Bus von Hiroshima nach Kyoto sitze, klingen mir die Worte des indischen Delegierten aus dem Abschlussplenum noch in den Ohren: „Heute morgen wurde gesagt, dass die Auswirkungen der Strahlung in Fukushima nicht besorgniserregend seien. Ist dies die Botschaft, die ich jetzt mit nach Hause nehmen soll?“

Es stimmt – das Plenum zur Nuklearkatastrophe von Fukushima Daiichi zeichnete ein unerwartet einseitiges Bild. Viele der verwendeten Powerpoint-Folien waren dieselben, die letzten Herbst auch auf dem Forum der Atomindustrie zu Fukushima benutzt worden sind, und die zitierten Zahlen scheinen direkt dem Bericht entnommen worden zu sein, der von der IAEO, die entschieden pro-atom ist, verfasst und von der WHO im vergangenen Mai veröffentlicht worden ist. Weiterlesen

Von Meeting zu Meeting in Hiroshima

Dr. med. Helmut Lohrer, International Councillor der IPPNW Deutschland

Dr. med. Helmut Lohrer, International Councillor der IPPNW Deutschland

Auf und neben einem – insbesondere aufgrund des Ortes – aufregenden Kongress ging es für mich in Hiroshima von einem „Meeting“ ins andere: erst ICAN-Meeting, dann „Outgoing Board-Meeting“, dann 1. „International Council-Meeting“. Hier wurden diesmal 4 Co-Präsidenten ernannt: Tilman Ruff (Australien), Ira Helfand (USA), Robert Mtonga (Zambia) und Vladimir Garkavenko (Russland). Dann gab es ein Treffen zur Vorbereitung des Kleinwaffenkongresses nächstes Jahr in Villingen, das ausgesprochen produktiv war. Der Kongress selbst war dann fast erholsam – wenn ich nicht gerade die verharmlosenden Plenarbeiträge über Atomenergie anhören musste. Weiterlesen

„Mein Hiroshima war einfach weggeblasen“

Begegnung mit einer Atombombenüberlebenden

In der Koyo Daiichi Klinik in Hiroshima, die sich seit 1972 um Überlebende der Atombombenabwürfe kümmert

In der Koyo Daiichi Klinik in Hiroshima, die sich seit 1972 um erkrankte Überlebende der Atombombenabwürfe kümmert

„Es war ein sonniger Sommertag im August. Ich war damals 20 Jahre alt und habe in einer Kaserne gearbeitet“, erinnert sich die betagte Dame mit einem kurzen Lächeln. Sie schaut uns Ärzte mit festem Blick an. Dann schweift ihr Blick wieder in die Ferne. „Ich arbeitete in einer Munitionsfabrik für unsere Armee. Die war auf dem Kasernengelände in einem Bunker unter der Erde versteckt.

Dann kam der Schlag … Ein heftiger Schock! Ganz plötzlich. Stärker als ein Erdbeben! Der ganze Bunker wurde massiv erschüttert. Das Licht fiel aus. Ein paar kurze Schreie, dann war es totenstill. Ich tastete mich durch die Räume bis zur Treppe. Aber ich konnte nicht mehr nach oben gehen. Alles war voller Steinbrocken, Holzbalken, Schutt und Geröll. Weiterlesen