Türkeireise 2024: Die Situation von Frauen und Kindern

Foto: IPPNW

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Frauen und Kinder wurden uns von verschiedenen Projekten in unterschiedlichen Kontexten als besonders vulnerable Gruppe genannt:

  • In Diyarbakir stehen die Themen „wir verlieren unsere Jugendlichen an die Drogen“ und „Frauen kommen ohne Mittel aus den Dörfern in die Städte und sind ökonomisch abhängig. Manche müssen sich für ihr Überleben an das Militär verkaufen“ sehr im Vordergrund und werden auch meist zusammenhängend benannt, weil sie die Gesellschaft in ähnlicher Weise treffen.

Es gibt Belege dafür, dass der Staat den Drogenhandel, sogar vor den Schulen, in keiner Weise bekämpft, sondern eher fördert, damit die Jugendlichen ohne Perspektive keine politische Haltung entwickeln. Eindrücklich blieb uns dabei das Zitat eines Polizisten, der von einer Mutter auf den Drogenhandel vor der Schule ihres Sohnes angesprochen wurde und geantwortet haben soll: „Es ist doch besser, er nimmt Drogen, als dass er studiert, wegen politischer Aktivitäten im Knast landet oder in die Berge geht“. Weiterlesen

Türkei und Kurdistan: Größte Herkunftsgebiete von Geflüchteten in Deutschland

Friedhof in Van

Friedhof in Van

Mittlerweile ist bereits eine Woche unserer Reise vorüber. Den ersten großen Themenbereich bildeten Flucht und Migration. In Istanbul trafen wir den Internationalen Solidaritätsverein für migrantische Frauen – Uluslararası Göçmen Kadınlar Dayanışma Derneği, www.ugkdd.org. Ca. 25 Frauen aus Syrien, Iran, Osttürkei, Afghanistan, Niger, Kamerun und der Türkei empfingen uns. Sie finden hier mehrsprachig und multireligiös zusammen. Sie organisieren Selbsthilfe gegen Einsamkeit/ für Solidarität, Rechtsberatung, Gesundheit, Kochen (auch als Einkommen), unterstützen bei Scheidung, Wohnungssuche, Kinderbetreuung, alles. Das allermeiste geschieht auf Basis von ehrenamtlicher Arbeit, sowohl der lokalen als auch der geflüchteten Frauen. In dem Rahmen haben wir auch mehr über die Probleme der syrischen Geflüchteten erfahren. Das größte ist die Ungewissheit, ob und wie lange sie bleiben dürfen. Eine Ansiedlung in einer „Sicherheitszone“ in Nordsyrien lehnen sie ab, da das ebenfalls nicht ihre Heimat ist. Das würde zudem die kriegerische Vertreibung der jetzigen Bevölkerung bedeuten. In der aktuell von der Türkei besetzten Region Afrin (Nordsyrien) ist zu beobachten, dass es zu massiven Vertreibungen, Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen kommt, wie etwa HRW berichtet. Weiterlesen