Vor 38 Jahren, am 26.4.1986, explodierte der Reaktor Nr. 4 des ukrainischen AKWs in Tschernobyl, nahe der Grenze zu Weissrussland. Die anschließende radioaktive Wolke betraf weite Teile Europas und brachte uns allen die Gefährlichkeit und Unbeherrschbarkeit der Atomenergie ins Bewusstsein. Wir versammeln uns alljährlich vor dem Tor des AKWs in Neckarwestheim, um die Erinnerung an diese Katastrophe wachzuhalten und den unzähligen Opfern zu gedenken, die bis heute unter den Langzeitfolgen der radioaktiven Verstrahlung leiden. Vor einem Jahr haben wir die endgültige Stilllegung der Reaktoren in Deutschland erzwungen – auf diesen Erfolg unseres jahrzehntelangen Protestes können wir stolz sein. Andere müssen aber weiter Tag für Tag im Angesicht der Drohung eines atomaren Unfalls ihren Alltag leben. Weiterlesen
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Für Waffenstillstands- und Friedensverhandlungen!
Rede von Angelika Wilmen anlässlich des Weltfriedenstages am 21. September 2023 vor der russischen Botschaft in Berlin
Der Krieg in der Ukraine verursacht jeden Tag auf Neue Leid, Tod und Verwüstung. Mit jedem Tag, den der Krieg länger dauert, kommen mehr Menschen ums Leben, werden körperlich verletzt oder psychisch traumatisiert, verfestigen sich Feindbilder. Wir sind zutiefst erschrocken über die maßlose Zerstörung der ukrainischen Infrastruktur, die Bombardierungen von Gesundheitseinrichtungen eingeschlossen.
Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte hat seit dem Einmarsch russischer Truppen am 24. Februar 2022 den Tod von fast 10.000 Zivilist*innen in der Ukraine dokumentiert, etwa 17.000 wurden verletzt. Laut der New York Times wurden auf beiden Seiten insgesamt etwa 500.000 Soldat*innen getötet oder verwundet. Bis diesen September haben rund 27 Millionen Menschen die Ukraine verlassen, schätzt das UN-Flüchtlingskommissariat. Weiterlesen
Gedenken an Hiroshima – Wie Abrüstung möglich ist
Rede von Dr. Lars Pohlmeier zum Hiroshima-Tag in Bremen am 6. August 2023
Der Hiroshima-Tag ist ein Tag des Gedenkens an die Hunderttausenden von Toten in Hiroshima und Nagasaki. Für mich persönlich, der ich selbst in Hiroshima und auch an anderen Orten der Welt Opfer des Atomwaffenzeitalters getroffen habe, ist es immer ein bewegender Tag. Aber – und das wird vielleicht überraschen – es ist auch ein Tag der Ermutigung.
Ich möchte über diese Ermutigung hier sprechen. Ich möchte darüber sprechen, was in diesen schwierigen Monaten des Krieges in Europa, der von Russland gegen die Ukraine geführt wird, trotzdem möglich ist. Und da heute der Hiroshima-Tag ist, konzentriere ich mich auf Atomwaffen. Weiterlesen
Der Krieg selbst ist die eklatanteste Menschenrechtsverletzung
Rede von Ute Rippel-Lau auf dem Ostermarsch 2023 in Hamburg
Liebe Friedensfreundinnen und Freunde, seit mehr als einem Jahr ist ein brutaler Krieg in Europa wieder schreckliche Realität. Wir verurteilen den völkerrechtswidrigen Angriff Russlands auf die Ukraine, insbesondere auch die Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur. Seit Februar 2022 sind schon viel zu viele Zivilisten gestorben und weit mehr als 200 000 ukrainische und russische Soldaten. Aber längst nicht alle von ihnen kämpfen freiwillig, sondern werden in beiden Ländern zwangsrekrutiert. Weder in Russland, noch in der Ukraine gilt aktuell das von der UNO verbriefte Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung. Weiterlesen