Der kleine Unterschied…

Fahnen vor den Wahlbüros der Parteien in Diyarbakir

Fahnen vor den Wahlbüros der Parteien in Diyarbakir

Kleine Fahnen über der Straße weisen auf sie hin, auf die Wahlbüros der Parteien. Vor dem einen Wahlbüro steht ein Polizeiauto. Wenn Du ein Gespräch im Büro der anderen Partei führst, wirst Du anschließend von der Zivilpolizei nach Deinem “Pass” gefragt. Dieser wird fotografiert und wer weiß wo hin geschickt und gespeichert, und Du wirst dann von dieser Zivilpolizei noch über eine längere Zeit begleitet. Es scheint so: Ein Gespräch mit der in Opposition zur Regierung, aber legalen Partei HDP, ist für den türkischen Staat schon eine Gefahr. Umgekehrt muss wohl die Regierungs-AKP befürchten, ohne Polizeischutz in der schönen Stadt Diyarbakir und nicht nur in dieser Stadt im Südosten der Türkei nicht leben zu können. Weiterlesen

Wahlkampf in der Türkei

In Istanbul auf Schritt und Tritt begegnen uns auf Schritt und Tritt die überlebensgroßen Wahlplakate der AKP zur Kommunalwahl 2019. Foto: IPPNW

Reise von Friedensaktivist*innen in die Türkei

Nach unkompliziertem Flug und Passkontrolle trafen wir uns alle am vereinbarten Platz des Atatürk Flughafens. Vielleicht zum letzten Mal, denn Präsident Erdogan und seine Regierung bauen einen neuen riesigen Flughafen weit außerhalb der Stadt. Er soll der Größte der Welt werden. Was uns in Istanbul auf Schritt und Tritt begegnet, sind die überlebensgroßen Wahlplakate der AKP mit “IHM”, “ein großes Land braucht einen großen Führer”. Sie finden sich an Hochhausfassaden und an den vielen Bauzäunen. Vereinzelt gibt es kleine Plakate der CHP, von der oppositionellen HDP sehen wir kein Einziges. Später erfahren wir, dass sie immer wieder abgerissen werden. Weiterlesen

„Wir bestehen nicht auf einen eigenen Staat. Aber wir fordern gleiche Rechte.“

HDP in Nusaybin

Mitglieder der HDP in Nusaybin. Foto © IPPNW.

Am 14. und 15. März 2018 fahren wir im gemieteten Minibus an die syrische Grenze, sicher der kritischste Teil unserer Reise. Unser Vermittler aus Deutschland hat es nicht leicht, Gesprächspartner zu finden. Treffen mit uns sind mit einem hohen persönlichen Risiko verbunden. So sind es denn die kurdischen Parteien HDP/DBP, die sich bereit finden. In Mardin in der Nähe des fahnenbehangenen Rathauses, in dem jetzt der Zwangsverwalter der Regierung residiert, liegt in einer Seitenstraße das Parteibüro.  Kaum sind wir im Raum, teilt sich einer der Aktivisten mit: „Ihr seid aus Deutschland gekommen – was soll aus dem kurdischen Volk werden? Erst Kobane, jetzt Afrin. Wir haben uns auf Europa verlassen, aber wir sind im Stich gelassen worden.“ Weiterlesen