Sechs Fragen an Ursula Sladeck

Ursula Sladeck gründete die Elektrizitätswerke Schönau.

Ursula Sladeck gründete die Elektrizitätswerke Schönau.

Frau Sladek, Sie und Ihr Mann Michael Sladek haben 1994 die Elektrizitätswerke Schönau gegründet und wurden in der Presse als “Stromrebellen” bezeichnet. Sehen Sie sich selbst auch als Rebellin?

Die Bezeichnung Stromrebellen wurde uns – ich sage mal liebevoll – von den Medien verliehen. Mit Rebell wird im Deutschen im Allgemeinen jemand bezeichnet, der sich gegen die Obrigkeit auflehnt, nicht einfach alles hinnehmen will, sich gegen Ungerechtes und Unsinniges wehrt. Ja, in diesem Sinne sehen wir uns gern als Rebellen und handeln danach – dafür gibt es Beispiele in unserer Historie aber auch in der Gegenwart. Die Übernahme des Stromnetzes und der Stromversorgung in Schönau war nur mit diesem „rebellischen Geist“ möglich, sieben Jahre Kampf und zwei Bürgerentscheide hat es gebraucht, bis die Schönauer Bürger sich gegen die Übermacht des großen Energieversorgers und die lokalen Widerstände durchsetzen konnten. Weiterlesen

Gedenken an die Opfer atomarer Strahlung: Die Ausstellung “Hibakusha Weltweit” in Mainz

Vortrag von Dr. Dörte Siedentopf auf der Ausstellungseröffnung "Hibakusha Weltweit" in Mainz. Foto: William Liu/Soja Gakkai

Rede von Dr. Dörte Siedentopf (IPPNW) auf der Ausstellungseröffnung von “Hibakusha Weltweit” in Mainz. Foto: William Liu/Soja Gakkai International

Bei der Ausstellungseröffnung von „Hibakusha weltweit“ am 19. März 2015 war das Foyer des Mainzer Rathauses mit gefalteten Kranichen gefüllt. Spannung lag in der Luft bei den etwa 60 Besuchern und Besucherinnen, bis Kulturdezernentin Marianne Grosse ihre Rede begann. Sie lobte das Engagement der drei weiteren Veranstalter, IPPNW (Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkriegs), Soka Gakkai International Deutschland und des Kampagnenrats „atomwaffenfrei.jetzt“. Die Stadt Mainz unterstütze das Thema als Mitglied von „Mayors for Peace“ und freue sich über die Gelegenheit, im siebzigsten Jahr nach den  Bombenabwürfen über Hiroshima und Nagasaki ein Zeichen setzen zu können. Weiterlesen

Fukushima – vier Jahre später

Eine Mutter und ihre Tochter demonstrieren in Koriyama/Japan. Foto: Alexander Tetsch

Eine Mutter und ihre Tochter demonstrieren in Koriyama/Japan. Foto: Alexander Tetsch

Knapp vier Jahre ist es nun her, dass wir alle in Schockstarre vor den Bildschirmen standen und Zeuge der Nuklearkatastrophe im japanischen Kernkraftwerk Fukushima Daiichi wurden. Drei Kernschmelzen, die jeweils den größten anzunehmenden Unfall der Katastrophenschutzpläne übertrafen, drei Mal der befürchtete Super-GAU. Wochenlang hing das Schicksal Japans an unbeeinflussbaren Faktoren wie der Windrichtung. Zum Glück für die Japaner blies der Wind den Großteil des radioaktiven Niederschlags in Richtung Pazifik. Ein einziger Tag mit Wind aus Südwest allerdings reichte aus, um große Teile der Präfektur Fukushima radioaktiv zu verseuchen. Weiterlesen

Atommüll-Alarm: Tatort Deutschland

Atommuell-Alarm in Detmold / Foto: Walter Meutzner / https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/

Atommüll-Alarm in Detmold / Foto: Walter Meutzner / https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/

Am 17. September 2014 starteten der BUND, BUND NRW, die Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad, Robin Wood, die BI Lüchow-Dannenberg und IPPNW die Atommüll-Alarm-Kampagne mit einer Diskussionsveranstaltung im Berliner taz-Café. Vorläufiger Abschluss war eine Kundgebung in Braunschweig am 15. November 2014.

Bundesweit fanden insbesondere an betroffenen Standorten viele sehr unterschiedliche Informationsveranstaltungen zum Atommüll statt. An diesen „Tatorten“ wurden Täter, Profiteure und Verantwortliche im ganzen Land benannt. Überall in Deutschland liegt Atommüll, und das unter fragwürdigen Bedingungen: Jeden Tag begegnen uns auf Straßen, Schienen und Wasserwegen Atomtransporte. Eine flächendeckende radioaktive Belastung, die nicht verschwindet. JedeR ist betroffen. Weiterlesen