Atommüll-Alarm: Tatort Deutschland

Atommuell-Alarm in Detmold / Foto: Walter Meutzner / https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/

Atommüll-Alarm in Detmold / Foto: Walter Meutzner / https://creativecommons.org/licenses/by-nc/2.0/

Am 17. September 2014 starteten der BUND, BUND NRW, die Arbeitsgemeinschaft Schacht Konrad, Robin Wood, die BI Lüchow-Dannenberg und IPPNW die Atommüll-Alarm-Kampagne mit einer Diskussionsveranstaltung im Berliner taz-Café. Vorläufiger Abschluss war eine Kundgebung in Braunschweig am 15. November 2014.

Bundesweit fanden insbesondere an betroffenen Standorten viele sehr unterschiedliche Informationsveranstaltungen zum Atommüll statt. An diesen „Tatorten“ wurden Täter, Profiteure und Verantwortliche im ganzen Land benannt. Überall in Deutschland liegt Atommüll, und das unter fragwürdigen Bedingungen: Jeden Tag begegnen uns auf Straßen, Schienen und Wasserwegen Atomtransporte. Eine flächendeckende radioaktive Belastung, die nicht verschwindet. JedeR ist betroffen. Weiterlesen

Der Blickkontakt mit der Blattwanze

Cornelia Hesse-Honegger, Wissenschafts-Zeichnerin aus der Schweiz, berichtete über ihre Studien an Blattwanzen (Heteroptera), die sie im Süden Weißrusslands, aber auch in der Umgebung von Atomkraftwerken in der Schweiz und in Deutschland, ferner in der Nähe der Wiederaufarbeitungsanlagen in Sellafield (GB) und La Hague (F) sowie der Atombombenfabrik Hanford (USA) gesammelt hat.

Cornelia Hesse-Honegger, Wissenschafts-Zeichnerin aus der Schweiz, berichtete über ihre Studien an Blattwanzen (Heteroptera), die sie in der Umgebung von Atomkraftwerken gesammelt hat.

Ein Streiflicht von der Internationalen Tagung „Folgen von Atomkatastrophen für Mensch und Natur“, Ev. Akademie Arnoldshain, 4.-7.3.2014.
6.3.2014, abendliches Gespräch mit Cornelia Hesse-Honegger und Timothy Mousseau

Der Tag war anstrengend. Viele Vorträge aus Japan und Weißrussland, Tabellen, Zahlenkolonnen, Krebserkrankungen in den verstrahlten Regionen. Und dann ein zugleich erfrischendes und bedrückendes anderes Programm: Wie reagieren Insekten, Vögel, kleine Säugetiere, Pflanzen auf erhöhte Radioaktivität?

Der Biologe Timothy A. Mousseau von der University of South Carolina in Columbia, USA, hat mit seinem dänischen Kollegen Anders P. Møller und weiteren MitarbeiterInnen seit 2000 bei 30 Exkursionen die Tierwelt in der „Todeszone“ von Tschernobyl untersucht. Seit 2011 hat das Team 10 Forschungsreisen nach Fukushima unternommen. Weiterlesen

Brief einer Mutter aus Fukushima

Minako Kanno misst Radioaktivität an ihrem Haus in Date in der Präfektur Fukushima.

Minako SUGANO misst Radioaktivität an ihrem Haus in Date in der Präfektur Fukushima, das sie und ihre Familie nach der Atomkatastrophe aufgrund der hohen Strahlenwerte verlassen mussten.

Ich muss ständig an unsere Familie denken. Zusammen mit Großmutter und den drei Kindern lebten mein Mann und ich in Date City, einer kleinen Stadt inmitten eines eindrucksvollen Gebirges in Reizan-cho, in der Präfektur Fukushima. Nach dem Unfall wurden wir evakuiert. Vor zwei Jahren befand die Regierung, dass die niedrige Strahlenbelastung eine Evakuierung nicht mehr nötig mache. Trotzdem blieben wir an unserem neuen Wohnort und kehrten nicht zurück. Heute, drei Jahre nach dem Atomunfall, sind wir noch immer auf der Flucht: Jeden Tag erleben wir mit der gleichen immer wiederkehrenden Anspannung. Man ist ständig hochbesorgt und angespannt; wie soll man etwa das, für den täglichen Bedarf notwendige, unbelastete Wasser besorgen? Eine unbelastete Wasserversorgung ist immer noch nicht hergestellt. Dann sind da noch die ständige Angst um die Gesundheit der Kinder, die Sorge um ihre Sicherheit an den Schulen, der Kampf um Ausgleichszahlungen und die Notwendigkeit Druck auf die lokalen Behörden auszuüben. Erdbeben und Tsunami gefolgt vom radioaktiven Niederschlag aus dem Atomkraftwerk Fukushima haben unser Leben auf den Kopf gestellt. Weiterlesen

Die Behörden schwiegen

Die Gemeinde Iitate nördlich der Evakuierungszone um das AKW Fukushima-Daiichi

Die Gemeinde Iitate nördlich der Evakuierungszone um das AKW Fukushima-Daiichi/ Quelle:Wikipedia

Eine IPPNW-Ärztegruppe besuchte nach dem IPPNW-Weltkongress die Präfektur Fukushima, um sich vor Ort über die Lage zu informieren und mit den Menschen dort zu sprechen. Sie besuchten auch die Gemeinde Iitate die – obwohl außerhalb der Evakuierungszone gelegen – stark kontaminiert wurde, als eine radioaktive Wolke in Richtung Nordwesten zog und dort vermutlich am 15.03.2011 niederging. Die Evakuierung der Gemeinde zog sich bis Mai 2011 hin. Angelika Claußen und Alper Öktem, Teilnehmer der Fahrt in die Präfektur, berichten von der Begegnung mit der 33-Jährigen Mutter Kyo-ku Sato aus Iitate, die jetzt zusammen mit anderen Betroffenen eine Selbsthilfegruppe der kleinen Umweltorganisation „Ecology Archi Scope“ in Fukushima besucht: Weiterlesen