Zu Gast in Japan – Die Friedenszeremonie in Hiroshima

Friedenszeremonie am 6. August 2015 in Hiroshima, Photo: City of Hiroshima / CTBTO, CC-BY-SA-2.0

Friedenszeremonie am 6. August 2015 in Hiroshima, Photo: City of Hiroshima / CTBTO, CC-BY-SA 2.0

Am 6. August war es endlich so weit. Die heiß ersehnte Peace Ceremony fand statt, weshalb wir uns schon um sieben Uhr morgens trafen, um Plätze zu reservieren. Es war wahnsinnig viel los im Peace Park. Von allen Seiten wurde man mit Megaphonen, lauten Schreien und dazwischen den Sutren rezitierenden Mönchen beschallt. Unzählige Fernsehteams und Delegationen aus aller Welt waren da, und man hatte wirklich das Gefühl, an diesem Tag schaue alle Welt auf Hiroshima. Als wir dann unsere Plätze einnahmen, hatten wir fast noch eine Stunde Wartezeit zu überstehen. Es war schon kurz nach sieben wahnsinnig heiß und schwül und durch die Lautsprecher wurde permanent die Anweisung durchgegeben, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Vor uns saßen zwei ältere Damen aus Hiroshima, die uns die Wartezeit damit versüßten, uns in die hohe Kunst des Kranichfaltens einzuweisen, worüber selbst die Japaner unter uns staunten. Weiterlesen

70 Jahre Hiroshima und Nagasaki: BerlinerInnen lassen die Friedensglocke erklingen

Gedenkveranstaltung zum 70.  Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima/Nagasaki Volkspark Friedrichshain, (Foto: IPPNW)

Gedenkveranstaltung zum 70. Jahrestag der Atombombenabwürfe auf Hiroshima/Nagasaki Volkspark Friedrichshain, (Foto: IPPNW)

„Die weltweiten Schrecken der vierziger Jahre scheinen vergessen.
Der Regen von gestern macht uns nicht nass sagen viele.“
Das Gedächtnis der Menschheit, Bertolt Brecht

Einige macht er doch noch nass, der Regen von gestern, und deshalb folgten am 70. Jahrestag der Atombombenabwürfe über Hiroshima und Nagasaki mehr als 200 Menschen der Einladung der Friedensglockengesellschaft Berlin und der IPPNW zur Gedenkveranstaltung „Hiroshima  & Nagasaki mahnen zu Frieden & Abrüstung“ an der Friedensglocke im Volkspark Friedrichshain. Idyllisch am Großen Teich gelegen, ist der Glockentempel mit Kranichen geschmückt, ein so passender Ort, um sich zum Gedenken zu versammeln.

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Drohgebärden damals wie heute: 70 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki

Prof. Dr. Ulrich Gottstein, Foto: Isolde Asbeck

Prof. Dr. Ulrich Gottstein, Foto: Isolde Asbeck

Am 6. und 9. August 1945 warfen die USA mit je einem einzigen Flugzeug je eine Bombe über den japanischen Städten Hiroshima und Nagasaki ab, um der Welt und insbesondere der Sowjetunion ihre überwältigende Macht zu demonstrieren. Die Kapitulation der japanischen Regierung erfolgte ein paar Tage danach, wie sie ohnehin schon beschlossen war. Ich war damals bereits seit einem Jahr in Kriegsgefangenschaft, und wir glaubten, es habe sich um besonders starke Luftminen gehandelt, wie ich sie von den Bombenangriffen auf Berlin kannte. Aber es waren Atombomben, die schlagartig 92.000 Menschen zerschmetterten, verbrannten und tödlich verstrahlten. Weiterlesen

Recht auf Gesundheit – Recht auf Leben: Vortrag zur nuklearen Kette in Mainz

Alex Rosen im Gespräch mit Ausstellungsbesuchern. Foto: Fabio Martire

Alex Rosen im Gespräch mit Ausstellungsbesuchern. Foto: Fabio Martire

Etwa 55 Personen sammelten sich am 28. April im Ratssaal des Mainzer Rathauses, um der Präsentation des Berliner Kinderarztes Dr. Alex Rosen zu folgen. Der Vortrag fand im Rahmen der Ausstellung „Hibakusha Weltweit“ statt, die ebenfalls im Rathaus noch bis Anfang Juni zu sehen ist. In der von der IPPNW zusammengestellten Präsentation geht es um die gesundheitlichen und ökologischen Folgen der sogenannten „Nuklearen Kette“. Die Ausstellung liegen Untersuchungsergebnisse von Patienten aus betroffenen Gebieten zugrunde. Diese Ergebnisse erwiesen sich als sehr aussagekräftige Parameter. Die Betroffenen werden „Hibakusha“ genannt, was direkt übersetzt „Explosionsopfer“ heißt. Mittlerweile werden sie nicht nur in Japan, sondern weltweit so genannt. Weiterlesen