Hohe Zäune, Stacheldraht, Schießbefehle, Ausreisesperren, biometrische Pässe, Blockierung der Grenzen durch aufgerüstetes Militär und Soldaten, Internierungslager, Einsperren von Menschen, die ihr Land verlassen wollen – bis in den 80er Jahren eine im Westen zu Recht kritisierte blutige Praxis osteuropäischer Staaten, die glücklicherweise dann an den eigenen Widersprüchen in sich zusammenbrach. Es waren die Menschen selbst, die dieses unfreie Kontrollregime über die eigenen Bürger zu Fall brachten.
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Unter yezidischen Flüchtlingen
Nach dem Überfall des IS in der Sinjar-Gegend wurde über die Gesellschaft für bedrohte Völker ein Aufruf verbreitet, in dem Ärzte für die Versorgung der Flüchtlinge gesucht wurden. Ich entschloss mich nach Diyarbakir zu fahren, um zu sehen, wie die Situation vor Ort ist und ob und in welcher Weise ich helfen könnte.
Am 19. und 20. September 2014 habe ich ein Camp besucht, das etwa 18 km außerhalb von Diyarbakir in Richtung Mardin liegt. Hier leben etwa 5.000 yezidische Flüchtlinge. Das Camp war relativ gut organisiert und liegt in einer Gegend, die eigentlich ein Ausflugs- und Picknick-Ort für die Menschen aus der nahen Großstadt ist. Die meisten Menschen lebten in Zelten, in denen es elektrisches Licht gab. Aber es gab auch noch zahlreiche Familien, die ihren Bereich lediglich mit Plastikplanen und Decken abgesteckt und kein Dach über dem Kopf hatten. Schon zu dieser Jahreszeit mit Tagestemperaturen von über 30°C klagten besonders die älteren Menschen über die Kälte in der Nacht. Die Versorgung mit Lebensmitteln erfolgte durch Catering. Weiterlesen