Die Doppelmoral der Regierung

Fotos von Jakob Huber/Campact, CC BY-SA 2.0, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0/

Foto: Jakob Huber/Campact, CC BY-SA 2.0, creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0

Hohe Zäune, Stacheldraht, Schießbefehle, Ausreisesperren, biometrische Pässe, Blockierung der Grenzen durch aufgerüstetes Militär und Soldaten, Internierungslager, Einsperren von Menschen, die ihr Land verlassen wollen – bis in den 80er Jahren eine im Westen zu Recht kritisierte blutige Praxis osteuropäischer Staaten, die glücklicherweise dann an den eigenen Widersprüchen in sich zusammenbrach. Es waren die Menschen selbst, die dieses unfreie Kontrollregime über die eigenen Bürger zu Fall brachten.

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Fernab von jeder Versorgung: Flüchtlingshilfe an den Grenzen von Serbien, Ungarn und Kroatien

Belgrad: HelferInnen verteilen im Park Suppe an Flüchtlinge. Foto: Franziska Pilz

Belgrad: HelferInnen verteilen im Park Suppe an Flüchtlinge. Foto: Franziska Pilz

Als ich aus der Bahn ausstieg und in Richtung Busbahnhof lief, traute ich meinen Augen kaum. Im Park neben dem Bahnhof waren Menschen über Menschen. Sie lagen und saßen auf dem bloßen Boden, manche hatten Decken, andere nicht. Ich begriff, dass es Geflüchtete waren, auf dem Weg nach Deutschland, oder wo immer sie einen sicheren Ort fänden. Es gab keine Zelte, keine Toiletten. Ich sah auch niemanden, der Essen verteilte. Keine Organisation schien vor Ort zu sein und zu helfen. Ich beschloss, dass ich etwas tun musste – vielleicht konnte dies mein Sozialprojekt werden?

Im August begann mein f&e in Belgrad mit meiner Famulatur im Clinical Center und es war noch nicht klar, was ich im zweiten Monat machen würde. Ich hatte  keine Ahnung, dass die Stadt zu dem Zeitpunkt Hot Spot der sogenannten Balkanroute für Geflüchtete war, die hauptsächlich aus  Syrien, Afghanistan und Irak kamen. Nun war ich mitten im Geschehen. Weiterlesen

Aufspielen statt abschieben

Lebenslaute-Konzertblockade des Bundesinnnenministeriums, Besucherzugang (Foto: Lebenslaute)

Lebenslaute-Konzertblockade des Bundesinnnenministeriums, Besucherzugang am 17. Juni 2013 zur Unterstützung der Forderungen des Internationalen Flüchtlingstribunals gegen die Bundesrepublik Deutschland der Karawane- und The-Voice-Gruppen. (Foto: Lebenslaute)

Flüchtlingsorganisationen haben in Berlin Anklage gegen die Bundesrepublik Deutschland erhoben. Sie kritisieren die deutsche Beteiligung bei der Abschottung Europas, das brutale Vorgehen von „Frontex“, das Tausende von Toten an den europäischen Außengrenzen zur Folge hat und den alltäglichen Rassismus, dem Flüchtlinge in unserem Land ausgesetzt sind. Die Musik- und Aktionsgruppe Lebenslaute solidarisiert sich mit den Flüchtlingen und wird ihren Forderungen mit einem Konzert im Regierungsviertel Nachdruck verleihen. Weiterlesen