NATO-„Sicherheitskonferenz“ in München: Wir protestieren!

Protest gegen die NATO-Sicherheitskonferenz 2016 in München. Foto: IPPNW

Protest gegen die NATO-Sicherheitskonferenz 2016 in München. Foto: IPPNW

Auch in diesem Jahr trafen sich im noblen „Bayerischen Hof“ zu München Rüstungsindustrielle, Militärs und Politiker des militärisch-industriellen Komplex, um Bilanz der aktuellen Weltlage zu ziehen, und die Perspektiven ihrer  Sicherheitspolitik  und ihrer Geschäftstätigkeit zu erörtern, die ja in Wahrheit immer mehr Gewalt und Krieg produziert – aus der Sicht dieser Fachleute durchaus kein Grund zu Selbstkritik und Umkehr, sondern zur Forderung nach  milliardenschweren zusätzlichen Waffenkäufen, wie von Ursula von der Leyen vehement verbreitet.  Es ist zu fürchten, dass das Eintreten des ebenfalls geladenen russischen Ministerpräsidenten Dmitri Medwedew  für eine Beendigung des neuen kalten Krieges bei dieser Versammlung wenig positive Resonanz hervorgerufen hat. Weiterlesen

Ich sehe die Menschen hier und lese dazu die Nachrichten über Freital

Auf Chios: Wäsche von Flüchtlingen hängt zum Trocknen im Park.

Auf Chios: Wäsche von Flüchtlingen hängt zum Trocknen im Park.

Der Medizinstudent Conrad Matthes ist mit dem Austausch-Programm “famulieren und engagieren” derzeit für zwei Monate in Izmir (Türkei). Hier war er auch zu Gast  in dem Krankenhaus, in dem syrische Migranten behandelt werden. Er besuchte außerdem die griechische Insel Chios, wo er mit Flüchtlingen ins Gespräch kam, die sich in andere europäische Länder durchschlagen wollten:

Am Donnerstag und Freitag habe ich zwei Vormittage in der “syrischen” Poliklinik in Izmir verbracht. Sie befindet sich passenderweise im Stadteil Basmane, wo die meisten Menschen aus Syrien leben. Auch hier gilt: Money talks – die Spanne zwischen Daumen und Zeigefinger bestimmt, wer wo unterkommt. Und so schlafen Menschen auf der Straße neben den Moscheen, während andere in Hotels unterkommen. Und das alles nebeneinander. In der Poliklinik habe ich Dr. Deniz mit einer Krankenschwester und dem Übersetzer Murat begleitet. Die meisten PatientInnen befinden sich irgendwo im Lebensabschnitt zwischen ungeboren und zehn Jahren. Da niemand Englisch spricht, beschränke ich mich aufs Zuschauen. Einigen PatientInnen sieht man die Strapazen sehr an, sie wirken niedergeschlagen und angestrengt. Die meisten, denen ich begegnet bin, haben allerdings einen guten Eindruck auf mich gemacht. In die Poliklinik kommen nur registrierte SyrerInnen, die dazu tendieren, bis zur Rückkehr nach Syrien in der Türkei zu bleiben. Die Ausstattung der Poliklinik beschränkt sich auch hier auf einfache Mittel. Allerdings ist Dr. Deniz bei der Überweisung in die Krankenhäuser nicht zimperlich, so dass die meisten hoffentlich eine gute weiterführende Behandlung erhalten. Weiterlesen