Atomwaffen-Komponenten aus zivilen Atomkraftwerken – Frankreich folgt Beispiel der USA

AKW Civaux. Foto: EdF

AKW Civaux. Foto: EdF

Wer Atomwaffen bauen will, braucht nicht nur hochangereichertes Uran235 oder Plutonium239,  sondern besser auch Tritium als Sprengkraftverstärker. Nachdem die USA schon vor Anfang der 2000er Jahre einen zivilen Atommeiler zur Stromerzeugung in das militärische Atomwaffenprogramm zur Herstellung von Tritium umfunktionierten und künftig möglicherweise noch ein weiteres AKW einbeziehen wird, will nun auch Frankreich im kommenden Jahr die militärische Aufrüstung für alte und neue Atomwaffen mit der friedlichen Atomstromerzeugung weiter verknüpfen. Frankreichs Präsident Macron hatte schon vor Jahren erklärt: “Ohne zivile Atomkraft keine militärische Atomkraft, ohne militärische Atomkraft keine zivile Atomkraft”. Damit senkt nun auch der Westen immer mehr die Standards für zivil-militärische Trennung bei der Atomenergie-Nutzung. Angesichts der Entwicklung im Nahen Osten (Israel, Iran, Vereinigte Arabische Emirate, Saudi-Arabien …) und anderswo vielleicht keine gute Idee.
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Gedenken an Hiroshima – Wie Abrüstung möglich ist

Hiroshima-Kraniche

Hiroshima-Kraniche. Foto: Katrin Becker

Rede von Dr. Lars Pohlmeier zum Hiroshima-Tag in Bremen am 6. August 2023

Der Hiroshima-Tag ist ein Tag des Gedenkens an die Hunderttausenden von Toten in Hiroshima und Nagasaki. Für mich persönlich, der ich selbst in Hiroshima und auch an anderen Orten der Welt Opfer des Atomwaffenzeitalters getroffen habe, ist es immer ein bewegender Tag. Aber – und das wird vielleicht überraschen – es ist auch ein Tag der Ermutigung.

Ich möchte über diese Ermutigung hier sprechen. Ich möchte darüber sprechen, was in diesen schwierigen Monaten des Krieges in Europa, der von Russland gegen die Ukraine geführt wird, trotzdem möglich ist. Und da heute der Hiroshima-Tag ist, konzentriere ich mich auf Atomwaffen. Weiterlesen

Lasst uns nicht gegeneinander, sondern gegen die Bombe kämpfen

Ostermarsch 2022 in Hamburg. Foto: IPPNW

Ostermarsch 2022 in Hamburg. Foto: IPPNW

Rede von Dr. Inga Blum (IPPNW) auf dem Ostermarsch 2023 in Hamburg

Der Krieg gegen die Ukraine zeigt, dass Atomwaffen keinen Frieden schaffen.
Sie erleichtern es Russland, einen grausamen Krieg zu führen und das Atomzeitalter war auch vorher schon kein Zeitalter des Friedens.

Die größten Atommächte, USA und die Sowjetunion, später Russland, waren und sind in zahlreiche Kriege verwickelt und Atomwaffen haben uns mehrfach an den Rand des Untergangs gebracht. Und trotzdem wird wieder aufgerüstet. Alle Atomwaffenstaaten investieren Milliarden in ihre Arsenale. Die in Rheinland-Pfalz stationierten Atomwaffen werden noch in diesem Jahr durch die modernsten Atomwaffen der USA, die B61-12 ersetzt, vielleicht sind sie sogar schon da. Putin hat die Stationierung von Atomwaffen in Belarus angekündigt. Ein neues atomares Wettrüsten in Europa hat längst begonnen. Weiterlesen

Atomenergie – die industrielle Basis für Atomwaffen

Workshop von Dr. Angelika Claußen in Büchel zum Thema “Atomenergie – die industrielle Basis für Atomwaffen” | Foto: IPPNW

Auch in diesem Jahr fand im Juli die nuclearban-Aktionswoche von IPPNW und ICAN in Büchel und Pommern (Rheinland-Pfalz) unweit des Luftwaffenstützpunktes der Bundeswehr statt. Es gab viele bunte Programmpunkte, offene Diskurs- und Diskussionsmöglichkeiten, eine Schiffsrundfahrt auf der Mosel mit einem Vortrag von Prof. Dr. Karl Hans Bläsius, in dem er die Risiken eines „Atomkrieges aus Versehen“ diskutierte, sowie rund 15 weitere Workshops. Weiterlesen