Lasst uns nicht gegeneinander, sondern gegen die Bombe kämpfen

Ostermarsch 2022 in Hamburg. Foto: IPPNW

Ostermarsch 2022 in Hamburg. Foto: IPPNW

Rede von Dr. Inga Blum (IPPNW) auf dem Ostermarsch 2023 in Hamburg

Der Krieg gegen die Ukraine zeigt, dass Atomwaffen keinen Frieden schaffen.
Sie erleichtern es Russland, einen grausamen Krieg zu führen und das Atomzeitalter war auch vorher schon kein Zeitalter des Friedens.

Die größten Atommächte, USA und die Sowjetunion, später Russland, waren und sind in zahlreiche Kriege verwickelt und Atomwaffen haben uns mehrfach an den Rand des Untergangs gebracht. Und trotzdem wird wieder aufgerüstet. Alle Atomwaffenstaaten investieren Milliarden in ihre Arsenale. Die in Rheinland-Pfalz stationierten Atomwaffen werden noch in diesem Jahr durch die modernsten Atomwaffen der USA, die B61-12 ersetzt, vielleicht sind sie sogar schon da. Putin hat die Stationierung von Atomwaffen in Belarus angekündigt. Ein neues atomares Wettrüsten in Europa hat längst begonnen. Weiterlesen

Wir brauchen einen sofortigen Waffenstillstand und Friedensgespräche

Object War Campaign, Kundgebung in Berlin am 8.12.22. Foto: Karl Felix Schulz

Redebeitrag von Kyryl Molchanov auf der Kundgebung vor der Europäischen Kommission in Berlin am 8. Dezember 2022

Guten Tag, ich vertrete die Ukrainische Pazifistische Bewegung. Wir haben uns 2019 bei Straßenprotesten gegen den grausamen Zwang zum Kriegsdienst gegründet. Unsere Aktiven sind wegen ihrer abweichenden Meinungen ständig Repressionen der Behörden ausgesetzt.

Lassen Sie mich einige Worte zum Krieg und den Aussichten auf Frieden sagen: Mehr als 6.500 Zivilpersonen wurden bisher im Jahr 2022 getötet, Bereits in den Jahren 2014 bis 2021 wurden es nach Angaben der UN 3.106 im Krieg getötet.

Die russische Offensive und die ukrainische Gegenoffensive in der Ostukraine dauern an. Friedensgespräche sind ausgesetzt; beide Seiten wollen bis zum Sieg kämpfen; auf beiden Seiten gibt es Menschenrechtsverletzungen, Kriegsverbrechen und schwere Verluste. Russland, die Ukraine, die USA und die NATO-Staaten bereiten sich auf einen mehrjährigen Krieg vor. Weiterlesen

Stoppt den Krieg! Verhandeln statt Schießen!

Simulation eines Atombombenabwurfs auf Hamburg. Quelle: www.nukemap.org / Open Street Map

Rede von Ralph Urban zum Aktionstag der Friedensbewegung am 1. Oktober 2022 in Hamburg

Liebe Friedensfreundinnen und -freunde, ich freue mich, dass ich heute zu Euch, zu Ihnen sprechen darf, dass wir uns hier versammelt haben. Das Kernanliegen der IPPNW ist die Verhütung eines Atomkrieges und die Information der Öffentlichkeit über die Gefahren eines Atomkriegs. Mit dem Ukrainekrieg ist beides wieder hochaktuell geworden. Der Krieg dauert inzwischen über sieben Monate. Er verursacht täglich Leid,
Tod und Verwüstung.

Wir befinden uns schon lange in einer Eskalationsspirale, deren Ende nicht absehbar ist. In diesen Tagen erleben wir weitere Schritte dieser Eskalation. Mit jedem Tag nimmt die Unversöhnlichkeit zu, die Fronten verhärten sich mehr und mehr. Und mit jedem Tag wächst das Risiko, dass sich der Krieg auf andere Staaten ausweitet oder vielleicht bis zum Atomkrieg eskaliert. Die IPPNW sieht JETZT die Notwendigkeit für einen Waffenstillstand und für eine Verhandlungsinitiative. Letzte Woche haben wir die Außenministerin in einem Offenen Brief aufgefordert sich dafür einzusetzen. Notwendig ist eine multilateral getragene und abgestimmte Vermittlung zu einem Waffenstillstand und zu Verhandlungen. Weiterlesen

Spielt die Atomfrage nicht schon für die russischen Kriegsgründe eine Rolle?

AKW Saporischschja. Blöcke Nr. 4, 5, 6 und Sondergebäude. Foto: Maxim Gavrilyuk/Wikipedia/GNU

Messen wir dem Thema genügend Aufmerksamkeit zu?

Den Einmarsch und den Krieg Russlands gegen die Ukraine als völkerrechtswidrig zu kennzeichnen und darin eine schwere Belastung für die weitere Entwicklung nicht nur in Europa zu erkennen – das sollte uns nicht daran hindern, die verursachenden Faktoren hierzu gerade auch auf Seiten der NATO und deren Führungsmacht USA zu benennen. Zitat des NATO-Generalsekretärs Jens Stoltenberg, im Gespräch mit der Zeitung Welt vom 24.8.:  „Die Ukraine ist vollkommen abhängig von unserer Unterstützung“. Wir erleben also deutliche Elemente eines Stellvertreter-Krieges – Russland vs. NATO. Weiterlesen