Erschütternder Bericht über den ärztlichen Einsatz im Flüchtlingscamp auf der Insel Kos

Symbolbild Stacheldraht

Jeremy Sternberg / CC BY-NC 2.0

Die fremdenfeindlichen Debatten, die jetzt im Wahlkampf alle gemäßigten Stimmen übertönen, gibt es ganz ähnlich auch in Griechenland. Das hat konkrete Auswirkungen auf die Art, wie in Griechenland mit den ankommenden Menschen umgegangen wird. Die Bedingungen, unter denen Menschen im Flüchtlingscamp in Kos leben müssen, sind Ausdruck einer weitgehenden Verrohung. Für die Schutzsuchenden im Camp gibt es keine staatliche medizinische Betreuung, nur NGOs kümmern sich um die dringendsten Notfälle. Ein erschütternder Bericht eines ehrenamtlich dort tätigen Arztes.

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Fernab von jeder Versorgung: Flüchtlingshilfe an den Grenzen von Serbien, Ungarn und Kroatien

Belgrad: HelferInnen verteilen im Park Suppe an Flüchtlinge. Foto: Franziska Pilz

Belgrad: HelferInnen verteilen im Park Suppe an Flüchtlinge. Foto: Franziska Pilz

Als ich aus der Bahn ausstieg und in Richtung Busbahnhof lief, traute ich meinen Augen kaum. Im Park neben dem Bahnhof waren Menschen über Menschen. Sie lagen und saßen auf dem bloßen Boden, manche hatten Decken, andere nicht. Ich begriff, dass es Geflüchtete waren, auf dem Weg nach Deutschland, oder wo immer sie einen sicheren Ort fänden. Es gab keine Zelte, keine Toiletten. Ich sah auch niemanden, der Essen verteilte. Keine Organisation schien vor Ort zu sein und zu helfen. Ich beschloss, dass ich etwas tun musste – vielleicht konnte dies mein Sozialprojekt werden?

Im August begann mein f&e in Belgrad mit meiner Famulatur im Clinical Center und es war noch nicht klar, was ich im zweiten Monat machen würde. Ich hatte  keine Ahnung, dass die Stadt zu dem Zeitpunkt Hot Spot der sogenannten Balkanroute für Geflüchtete war, die hauptsächlich aus  Syrien, Afghanistan und Irak kamen. Nun war ich mitten im Geschehen. Weiterlesen

Rasanten Veränderungen unterworfen – Abschied von Diyarbakir

Syrische Flüchtlingskinder: Unterricht im Frauenzentrum in Diyarbakir. Foto: Gisela Penteker/IPPNW

Syrische Flüchtlingskinder: Unterricht im Frauenzentrum in Diyarbakir. Foto: Gisela Penteker/IPPNW

Wir sind alle wohlbehalten zurück in Deutschland, nach einer Reise voller Begegnungen, Informationen und Emotionen.

In Diyarbakir hatten wir noch zwei sonnige Tage und genossen die schöne Altstadt, die sich rasant verändert. Immer mehr historische Häuser aus schwarzem Basalt mit weißen Fugen werden restauriert und als Museen oder Kaffees genutzt. Große Teile werden abgerissen, die Menschen in Neubauten außerhalb des Stadtzentrums umgesiedelt.

Beim Frauenzentrum Dikassum erfuhren wir, dass sich viele Flüchtlinge aus Syrien/Rojava im Viertel befinden, auch aus Aleppo. Die Jesiden aus Sengal sind alle im Lager Findikli untergekommen, das wir besucht haben. Weiterlesen