Bei der Ausstellungseröffnung von „Hibakusha weltweit“ am 19. März 2015 war das Foyer des Mainzer Rathauses mit gefalteten Kranichen gefüllt. Spannung lag in der Luft bei den etwa 60 Besuchern und Besucherinnen, bis Kulturdezernentin Marianne Grosse ihre Rede begann. Sie lobte das Engagement der drei weiteren Veranstalter, IPPNW (Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkriegs), Soka Gakkai International Deutschland und des Kampagnenrats „atomwaffenfrei.jetzt“. Die Stadt Mainz unterstütze das Thema als Mitglied von „Mayors for Peace“ und freue sich über die Gelegenheit, im siebzigsten Jahr nach den Bombenabwürfen über Hiroshima und Nagasaki ein Zeichen setzen zu können. Weiterlesen
Archiv für den Monat: März 2015
Rasanten Veränderungen unterworfen – Abschied von Diyarbakir
Wir sind alle wohlbehalten zurück in Deutschland, nach einer Reise voller Begegnungen, Informationen und Emotionen.
In Diyarbakir hatten wir noch zwei sonnige Tage und genossen die schöne Altstadt, die sich rasant verändert. Immer mehr historische Häuser aus schwarzem Basalt mit weißen Fugen werden restauriert und als Museen oder Kaffees genutzt. Große Teile werden abgerissen, die Menschen in Neubauten außerhalb des Stadtzentrums umgesiedelt.
Beim Frauenzentrum Dikassum erfuhren wir, dass sich viele Flüchtlinge aus Syrien/Rojava im Viertel befinden, auch aus Aleppo. Die Jesiden aus Sengal sind alle im Lager Findikli untergekommen, das wir besucht haben. Weiterlesen
Von Diyarbakir nach Suruc: Ein Blick auf Kobane
Wir fahren von Diyarbakir (Amed) nach Suruc über Urfa. Es ist ungewöhnlich kalt. Es schneit. Die Steine in dieser weiten und felsigen Landschaft wirken wie mit Puderzucker bestreut. Dazwischen kleine Ortschaften mit Schafherden.
Auf halber Strecke Richtung Urfa passieren wir die Stadt Siverek. Dort wurde 1998 der Musa Anter-Friedenszug von Brüsssel nach Diyarbakir vom türkischen Militär gestoppt und nach Istanbul zurück eskortiert. Zwei aus unserer Gruppe, Nesmil und Gisela, hatten damals daran teilgenommen. Siverek ist bekannt durch den Clan der Bucaks, dessen Mitglieder für Verflechtungen mit dem sogenannten tiefen Staat bekannt geworden sind. Weiterlesen
Vor 100 Jahren: Genozid an den Armeniern in Südostanatolien
Die neu aufgebaute armenische Kirche in Diyarbakir war früher Bischofssitz. Im kommenden Monat wird sie sie ein Zentrum des Gedenkens sein, denn vor hundert Jahren fand der Genozid an den Armeniern statt. Am 24. April 2015 sollen in den Büros der Menschenrechtsvereine (İnsan Hakları Derneği, IHD) in der ganzen Republik Pressekonferenzen zur Erinnerung an den Völkermord abgehalten werden.
Wir sprechen mit Abdulgarfur Türkay, kurz: Garfur, Vorstandsmitglied der Stiftung armenische Kirche in Istanbul. Garfur lebt in Ankara und erklärt uns, dass Anfang des 19. Jahrhunderts drei Millionen Armenier in der Region lebten, etwa 20% der damaligen Bevölkerung. Weiterlesen